Die Steuerungsgruppe der Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis hat sich kürzlich zu ihrer ersten Sitzung in diesem Jahr auf dem "Derr Hof" in Igersheim-Holzbronn getroffen. Das teilt das Landratsamt in einem Schreiben mit, dem nachfolgende Informationen entnommen wurden.
Stefan Fiedler, Regionalmanager der Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis, gab einen Überblick über aktuelle und umgesetzte Arbeitsfelder. Er verwies exemplarisch auf die Unterstützung verschiedener Veranstaltungsformate und Weiterbildungsangebote sowie die Förderung des Streuobstbaus durch die kostenlose Schnittgutannahme im Zeitraum von Januar bis April.
Mit der Verlängerung der Förderlaufzeit um weitere drei Jahre, beginnend ab Oktober dieses Jahres, steht nun die Fortführung des Marketingkonzeptes der Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis im Vordergrund.
Zweite Auflage der Lebensmittelmesse
Ein weiteres Thema war die Lebensmittelmesse "Meet & Greet" im Kloster Bronnbach. Die im vergangenen Jahr erstmals in Bad Mergentheim veranstaltete Direktvermarktermesse bietet Erzeugern, Verarbeitern und Konsumenten die Möglichkeit, in Kontakt zu treten und Netzwerke zu knüpfen. In diesem Jahr fand die zweite Auflage im nördlichen Teil des Landkreises statt.
Dabei wurden einige neue Produkte mit dem Siegel der "Bio-Region Main-Tauber-Kreis" ausgezeichnet. "Um die Betriebe sowie deren Produkte auch unterjährig bekannter zu machen und das Bewusstsein bei den Bürgerinnen und Bürgern zu schärfen, gibt es Überlegungen, weitere Werbeplattformen zu schaffen", erklärte Fiedler.
Neue mobile Schlachteinheit im Main-Tauber-Kreis
Weiterhin berichtete Regionalmanager Fiedler über eine mobile Schlachteinheit, die sieben regionale Bio-Rinderhalter gemeinsam angeschafft haben und die mithilfe der Bio-Musterregion Main-Tauber-Kreis über das Landesprogramm "Förderung zur Schlachtung nach Tierwohlkriterien" bezuschusst wurde. Diese steht kurz vor der Inbetriebnahme.
"In Zukunft können damit Tiere mit ganzjähriger Weidehaltung ortsungebunden und tierwohlorientiert geschlachtet werden. Die Abnahme durch das Veterinäramt als letzter Schritt vor der Inbetriebnahme ist erfolgt", so Fiedler.
"Der sich verschärfende Fachkräftemangel, die Inflation und ein sich im Wandel befindliches Konsumverhalten stellen kleine und mittelständische Betriebe vor enorme Herausforderungen. Mit diesem Konzept drehen wir an den richtigen Stellschrauben und reagieren proaktiv auf die sich verändernden Marktbedingungen in diesem Sektor. Dank der gemeinsamen Investition können die Bio-Rinderhalter ortsungebunden und nachhaltig wirtschaften, gleichzeitig stärkt die mobile Schlachteinheit die regionalen Wertschöpfungsketten", skizzierte Erster Landesbeamter Florian Busch die Vorteile der mobilen Schlachteinheit.
Streuobst als Aushängeschild der Region
Um auf den Stellenwert des Streuobstes in der Region Main-Tauber-Kreis hinzuweisen, pflanzte die Bio-Musterregion gemeinsam mit dem Obstbauberater des Landkreises, Harald Lurz, Patenschaftsbäume im Kloster Bronnbach. Der dortige Lehrpfad wird um die Apfelsorten "Schöner aus Miltenberg" und "Schwaikheimer Rambur" sowie der Birnensorte "St. Remy" ergänzt.
Zum Abschluss der Steuerungsgruppensitzung erhielten die Mitglieder eine Führung durch die Bio-Brauerei von Jascha Derr. Der junge Braumeister hat die alte Hofstelle seiner Großeltern in Holzbronn aufwändig umgebaut und den alten Kuhstall in eine Brauerei mit großem Gastraum umgestaltet. Bei der Führung erklärte er den Brauprozess sowie seine Spezialität des unfiltrierten, unpasteurisierten Bieres.