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Grünsfeld
Selbstständig im Kunsthandwerk: Ausstellung bis Dreikönig
Levi Knapp steht vor seiner Keramikausstellung im Schaufenster des ehemaligen Elektrogeschäfts Konrad in Grünsfeld.
Foto: Feuerstein | Levi Knapp steht vor seiner Keramikausstellung im Schaufenster des ehemaligen Elektrogeschäfts Konrad in Grünsfeld.
Ulrich Feuerstein
 |  aktualisiert: 06.11.2021 02:44 Uhr

Tassen, Becher, Krüge, Seifenschalen: Knapp verfügt über ein breites Sortiment an Keramiken. Angesichts des noch recht jungen Alters – Knapp ist erst 28 – verblüffen seine Produkte durch ihre klare Formensprache. Schlichte Eleganz ist das Motto, das Knapp mit großer Selbstverständlichkeit umsetzt. Eine kleine Werkschau ist ab sofort im Schaufenster des ehemaligen Elektrogeschäfts Konrad zu sehen.

Handwerkliches Können und künstlerische Fähigkeiten kommen nicht von ungefähr. "Schon während der Schulzeit hat mir das Töpfern gefallen", erzählt Knapp. Von 2013 bis 2016 absolvierte er eine Ausbildung zum Keramiker. Die Landshuter Berufsfachschule schloss er erfolgreich mit der Gesellenprüfung ab. Ein Stipendium des Schul-Fördervereins ermöglichte ihm einen Auslandsaufenthalt beim renommierten Künstler Nic Collins in Moretonhampstead, Großbritannien.

Ausbildung zum Keramikmeister

2016 erhielt er für seine Abschlussarbeit an der Keramikschule einen mit 1000 Euro dotierten Preis der Kastulus-Bader-Stiftung. Die von ihm eingereichte puristisch-futuristische Blüte lobten die Juroren als "handwerklich sehr sauber ausgearbeitet und bei Farb- und Formensprache mutig gestaltet".

2017 arbeitete Levi Knapp bei der Töpferei am Turm in Kirchberg an der Jagst. Es waren zwar nur wenige Monate. "Ich habe dort aber viel gelernt", sagt Knapp im Rückblick. Die Liebe zu reduzierten, schlichten Formen habe sich dort entwickelt. Weitere Erfahrung konnte Knapp bei einem mehrmonatigen Auslandsaufenthalt in Coromandel, Neuseeland, sammeln. Dort arbeitete er in der Puketei Pottery. Von 2018 bis 2020 kehrte er an die Landshuter Berufsfachschule zurück. Die Ausbildung schloss er als Keramikmeister und staatlich geprüfter Keramikdesigner ab.

Selbstständig wegen Corona

Anfang dieses Jahres hat Knapp sich selbständig gemacht. "Ich hatte ein Jobangebot bei einer Eventagentur", berichtet er. Wegen Corona sei ihm das aber zu unsicher gewesen. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und startete in die Selbständigkeit. Sein Glück: Großvater Egon Knapp war Modellbauer und verfügt über eine Werkstatt in Grünsfeld. Dort mietete der Enkel sich ein. "Mein Großvater hat mich sehr unterstützt und gab mir wertvolle Tipps." Dafür ist Knapp sehr dankbar.

Mittlerweile läuft es schon recht gut. Aufträge bekommt Knapp aus ganz Deutschland. "Die sozialen Netzwerke sind sehr hilfreich", berichtet er. Unter "Herr Levi Keramik" hat er einen Internetauftritt und ist bei Instagram aktiv.

Glasuren sind sein Berufsgeheimnis

Den Schritt in die Selbständigkeit hat Knapp nicht bereut. "Ich kann etwas erschaffen und gestalten, was andere glücklich macht", meint er. Wenn es darum geht, auch ausgefallene Wünsche zu verwirklichen, ist er vollends in seinem Element. Dünn gedrehte und damit sehr leichte Keramiken sind sein Markenzeichen. Sein ganzer Stolz sind die selbst entwickelten Glasuren. Die "Backrezepte" hütet er als Berufsgeheimnis.

Knapps Keramiken sind noch bis Dreikönig zu sehen. Seine Arbeiten sind eine weitere Werkschau von Künstlern aus der Region. Das Schaufenster im Eingangsbereich der Stadt entwickelt sich damit immer mehr zu einem Präsentationsraum für Kunst und Kultur.

 
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