Für sechs junge Frauen und Männer des Matthias-Grünewald-Gymnasiums Tauberbischofsheim und des Laudaer Martin-Schleyer-Gymnasiums wird es in wenigen Tagen ernst. Fabian Abel, Emily Lou-Baltes, Luca Craciunescu, Eric Roos, Gregor Weihbrecht und Yann Wienand absolvieren demnächst ihr praktisches Abitur im Fach Musik. Das Publikum bekam beim Konzert einen Kunstgenuss geboten, der sonst nur dem kleinen Prüfungsgremium vorbehalten ist.
Sechs Musikerpersönlichkeiten des von Felix Krüger geführten Neigungskurses mit unterschiedlichen Instrumenten: Für die Zuhörer ergab sich dadurch die reizvolle Gelegenheit, einen facettenreichen Einblick in nahezu alle Epochen der Musikgeschichte zu erlangen.
Die Liebe und ihre Verwicklungen standen im Mittelpunkt von Gregor Weihbrechts Gesangsvortrag. Die Bandbreite reichte von himmelhoch jauchzend wie in Brahms‘ „Mein Mädel hat einen Rosenmund“ bis zu Tode betrübt wie in Gregor Meyles Pop-Ballade „Keine ist wie du“.
Fabian Abel demonstrierte eindrucksvoll die Vielseitigkeit der Trompete. Zum Beispiel mit „Trumpet Voluntary“ von Boyce, einer Komposition von improvisatorischem Charakter. Barocke Strahlkraft und Klarheit verströmten zwei Sätze aus Purcells „Sonata for Trumpet an Strings“.
Emily Lou-Baltes ist Mitglied des preisgekrönten Streichquartetts der Musikschule. Ihr Auftritt gab eindrucksvoll Zeugnis ihres Könnens. Virtuos spielte sie auf dem Violoncello unter anderem J. S. Bachs Präludium aus der „Suite Nr. 1“.
Die Gitarre ist ein Instrument der leisen Töne. Könner vermögen es trotzdem, das Publikum mit ihr in Bann zu schlagen. Luca Craciunescu zum Beispiel. Als Hommage an Francisco Tárrega, Begründer der neuen spanischen Gitarrenschule, war dessen „Capricho Árabe“ gedacht.
Dies war die exotischste Kombination des Abends: Eric Roos spielte auf dem E-Bass Barockmusik wie J. S. Bachs Präludium aus der „Suite Nr. 1“ und Jazz-Kompositionen wie „Continuum“ von Jaco Pastorius.
Yann Wienands Auftritt war das furiose Finale eines beeindruckenden Konzertabends. Seine Darbietung hatte Glanz und zeigte eine ungetrübte Freude am Musizieren. Den ersten Satz aus Schumanns „Violinsonate Nr. 1 a-Moll“ spielte er unter Hochdruck mit impulsivem Crescendo.
Kein Zweifel: Die gezeigten Darbietungen erreichten ein bemerkenswert hohes Niveau. Die Schüler von Felix Krüger sind demnach gut gerüstet. Das ist auch ein Verdienst ihrer Instrumentallehrer Claudia Bähr (Gesang), Katharina Cording (Violine), Dimitri Giouseljannis (Violoncello), Harald Hilpert (Gitarre), Dirk Hofmann (E-Bass) und Achim Klein (Trompete). Am Klavier begleiteten Claudia Bähr, Karla-Maria Cording und Achim Klein die jungen Künstler.