zurück
Tauberbischofsheim
"Schule trifft Rathaus"
Gruppenarbeit: Die Schüler informierten sich über den föderalen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland.
Foto: Ulrich Feuerstein | Gruppenarbeit: Die Schüler informierten sich über den föderalen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland.
Bearbeitet von Ulrich Feuerstein
 |  aktualisiert: 19.04.2025 02:36 Uhr

Verkehr, Schulen, Freizeiteinrichtungen: Viele Entscheidungen, die in einer Gemeinde getroffen werden, haben direkte Auswirkungen auf die Einwohner. Wie kommen diese Entscheidungen zustande? In welcher Weise können Bürger sich daran beteiligen? Und welche Möglichkeiten haben Jugendliche, ihre Interessen einzubringen? Fragen wie diese standen im Mittelpunkt einer Aktionswoche unter dem Motto "Schule trifft Rathaus". Bei den von der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) organisierten Veranstaltungen entwickelten Schüler des Matthias-Grünewald-Gymnasiums (MGG) und des Schulzentrums am Wört Ideen, ihre Gemeinde mitzugestalten.

"Der Aktionstag will nicht nur das Wissen festigen, das bereits laut Bildungsplan im Unterricht erworben wurde", erklärte Sophia Rösch. Die freie Mitarbeiterin der LpB-Außenstelle Ludwigsburg moderierte zusammen mit Rebecca Haas die Veranstaltung im Rathaussaal. Die beiden betonten, wie wichtig kommunalpolitische Entscheidungen seien. "Sie haben unmittelbare Auswirkungen auf unser Alltagsleben", versicherte Rebecca Haas. Umso wichtiger sei es, sich bewusst zu machen, dass diese Entscheidungen durch Beteiligung direkt beeinflusst werden können. Mit der Aktionswoche wollten die zwei Expertinnen von der Landeszentrale den Jugendlichen Wege zeigen, um ihre Gemeinde mitzugestalten.

Schüler entwickeln Ideen für ihre "Traumgemeinde" 

Nach einer Aufwärmrunde stand zunächst allerlei Wissenswertes rund um den föderalen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland auf dem Programm. Mit Bildimpulsen lernten die Jugendlichen die politischen Akteure in der Kommune kennen und erfuhren, was Pflichtaufgaben sind und welche Aufgaben eine Gemeinde freiwillig schultert. So müssen Kommunen beispielsweise gewährleisten, dass eine Feuerwehr vorhanden ist und Kinder Schulen besuchen können. Kultur- und Freizeitangebote sind hingegen fakultativ.

Im Anschluss entwickelten die Schüler in Gruppenarbeit Ideen für ihre "Traumgemeinde". Ihre Einfälle dienten auch als Grundlage für die anschließende Diskussion. Eine Stunde nahmen sich Hauptamtsleiter Michael Karle sowie die beiden Sachgebietsleiter Christian Gros und Tizian Hartmann sowie Elena Holch vom Familienbüro Zeit, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen.

Diskussionsrunde mit (von links) Emely Baude, Sophie Eisenhauer, Tizian Hartmann, Christian Gros und Elena Holch. Mit dabei: Moderatorin Sophia Rösch (Zweite von rechts) von der Landeszentrale für politische Bildung.
Foto: Ulrich Feuerstein | Diskussionsrunde mit (von links) Emely Baude, Sophie Eisenhauer, Tizian Hartmann, Christian Gros und Elena Holch. Mit dabei: Moderatorin Sophia Rösch (Zweite von rechts) von der Landeszentrale für politische Bildung.

Leonora Suwelack, Maila Fiederling und Greta Rappelt vom MGG wünschten sich mehr Aktivitäten mit Schülern anderer Schulen in Tauberbischofsheim. "Das stärkt die Gemeinschaft", betonte Leonora Suwelack. Greta Rappelt fand, dass die Begegnung mit anderen eine Bereicherung darstellt. Das Trio verwies auf die Bildungsmesse vor kurzem in der Stadthalle. Dort habe man alte Bekannte widersehen und neue Leute kennenlernen können.

David Etinger, Luise Zerrweck und Ben Tomic schlugen vor, den Kunstrasenplatz Richtung Dittigheim zu überarbeiten. "Momentan ist das eine ungenutzte Fläche", meinten die drei. Ein Freizeitgelände mit verschiedenen Einrichtungen konnten die drei sich an dem Standort gut vorstellen. „Der Gemeinderat hat das Problem erkannt“, erklärte Tizian Hartmann. Die Ideen der Schüler wolle er gern aufnehmen.

Ein Klassiker ist das Angebot des ÖPNV. Leonora Suwelack und Oleksandr Bystriakov wünschten sich einen besseren öffentlichen Nahverkehr. Vor allem die Busverbindungen sollten ihrer Meinung nach optimiert werden. Christian Gros räumte ein, dass die Situation nicht optimal ist. Er wies darauf hin, dass die Stadtverwaltung in ständigem Kontakt mit den Verkehrsgesellschaften ist. "Fahrpläne sind aber ein hochkomplexe Angelegenheit."

Ziel: Politik fair und realistisch mitgestalten

Emely Baude und Sophie Eisenhauer erkundigten sich nach dem Jugendhaus und gaben Tipps für neue Angebote. "Für Kochen, Basteln und Häkeln gibt es sicher Interesse", waren die beiden überzeugt. Die Ideen griff Elena Holch vom Familienbüro gern auf. "Das Jugendhaus soll unter der neuen Leitung ein Treffpunkt für Jugendliche ab der 5. Klasse werden", versicherte sie.

Als einen wichtigen Beitrag zum Bildungsauftrag der Schule wollte Tobias Endres die Aktionswoche im Rathaus verstanden wissen. "Es geht nicht nur darum, politische und rechtliche Zusammenhänge zu verstehen, sondern das Wissen anzuwenden und somit Politik fair und realistisch mitzugestalten", betonte der Gemeinschaftskundelehrer vom Matthias-Grünewald-Gymnasium. "Die Schüler sehen und spüren, dass ihre guten Ideen und Anliegen ernst genommen und nach Möglichkeit auch umgesetzt werden."

Grüner Smiley: Das Fazit der Neuntklässler des Matthias-Grünewald-Gymnasiums war positiv.
Foto: Ulrich Feuerstein | Grüner Smiley: Das Fazit der Neuntklässler des Matthias-Grünewald-Gymnasiums war positiv.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Tauberbischofsheim
Hessische Landeszentrale für politische Bildung
Ideen
Schülerinnen und Schüler
Stadträte und Gemeinderäte
Tizian
Unternehmen im Bereich Verkehr
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top