Wie funktioniert das GPS im Smartphone? Woher kommen die Daten für Google Maps? Ohne Geodäsie wären viele Dinge in unserer modernen Welt nicht denkbar. Trotzdem ist sie vielen Menschen kein Begriff. Um zu veranschaulichen, was dieser Zweig der Wissenschaft für die Menschen leistet, fand in ganz Baden-Württemberg eine „Aktionswoche Geodäsie“ statt. Das Matthias-Grünewald-Gymnasium Tauberbischofsheim nahm bei einer Kooperationsveranstaltung mit dem Vermessungsamt daran teil.
Geodäsie ist die Wissenschaft von der Vermessung und der Abbildung der Erdoberfläche. Mit ihrer Hilfe gewinnen die Menschen ein genaueres Bild von der geometrischen Figur der Erde. Die Geodäsie ermittelt das Schwerefeld der Erde und ihre Orientierung im Weltraum. Dank der Geodäsie weiß man, wo das eigene Haus steht, wie weit es bis nach China und wie groß Grönland ist.
Landesweite Aktion
Bei der „Aktionswoche Geodäsie“ zeigten Geodäten in ganz Baden-Württemberg, wo im Alltag überall Geodäsie steckt und was man damit alles machen kann. Besonders Schüler sollten durch die landesweite Aktion angesprochen werden und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Geodäsie kennenlernen.
„Wer sich für Technik, Informatik und Mathematik interessiert, bringt gute Voraussetzungen für eine Ausbildung in unserem Beruf mit“, sagte Kathleen Kraus. Die Geodätin und Leiterin der Geschäftsstelle der „Aktionswoche Geodäsie“ wies auf die spannenden Einsatzmöglichkeiten und guten Aussichten in diesem Beruf hin. „Es fehlt uns an Nachwuchskräften und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind so gut wie noch nie!“
Ungewohnte Technik
Einen Einblick gewannen auch die Neuntklässler des Matthias-Grünewald-Gymnasiums. An verschiedenen Stationen konnten sie unter Anleitung von Mitarbeitern des Vermessungsamtes die für sie ungewohnte Technik ausprobieren. Die auf diese Weise gewonnenen Daten verwendeten sie später im Unterricht, um den Inhalt abgesteckter Flächen zu berechnen.
Über die gelungene Verbindung von Theorie und Praxis freute sich Studiendirektor Sebastian Link. Der Mathematik- und Chemielehrer war aufseiten des Gymnasiums für die Aktionswoche verantwortlich. Der Realitätsbezug komme manchmal zu kurz, räumte er ein.