Mit einer Feierstunde wurde der langjährige Leiter der Kriminalpolizei im Heilbronner Polizeipräsidium, Volker Rittenauer, verabschiedet. Der Leitende Kriminaldirektor war zunächst Chef der Kripo Heilbronn und übernahm nach der Polizeireform auch über die neuen Kriminalkommissariate in Künzelsau, Tauberbischofsheim und Mosbach das Kommando, wie einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums zu entnehmen ist.
Vor seiner Zeit als Kripo-Chef hatte der heute 60-Jährige, der im Landkreis Heilbronn geboren wurde und in Neckarsulm sein Abitur machte, eine Vielzahl dienstlicher Stationen absolviert. Rittenauer begann seine Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Bruchsal und wurde danach in den Streifendienst beim Polizeirevier Heilbronn versetzt. Er lernte sein Handwerk also von der Pike auf. Im Juli 1980 wurde er bereits zum Kriminalkommissar befördert.
Als Rauschgiftermittler hatte er viel mit den in und rund um Heilbronn stationierten amerikanischen Streitkräften und deren Militärpolizei zu tun. Da die Kommunikation ausschließlich in Englisch ablief, erweiterte er seine Kenntnisse derart, dass er Mitte der 80er Jahre nach einer Prüfung am Landgericht Heilbronn als Verhandlungsdolmetscher vereidigt wurde. 1988 nahm ihn der damalige Innenminister Schlee sogar als Übersetzer zu einer dienstlichen Reise mit in die USA. Nachdem er dort Kontakte geknüpft hatte, wurde ihm 1990 ermöglicht, eine Ausbildung beim FBI zu absolvieren.
1993 wurde er zum Kriminalrat befördert und war beim Landeskriminalamt für den Aufbau einer gemeinsamen sehr erfolgreichen Ermittlungsgruppe Rauschgift von Polizei und Zoll verantwortlich.
Nach einigen weiteren Stationen wurde er im Februar 2007 Leiter der Heilbronner Kripo und stellvertretender Leiter der Polizeidirektion. Er war erst zwei Monate im Amt, als der für ihn nervenaufreibendste Fall, der Mord an der Polizeibeamtin Michele Kiesewetter auf der Theresienwiese, ihn und die Sonderkommission lange Zeit über alle Maßen beanspruchte.
Polizeipräsident Hartmut Grasmück beschrieb Rittenauer bei dessen Abschied als „einen Mann der Tat“, der auch als Kripo-Chef immer ganz vorne mit dabei war. Das Engagement des Vollblut-Kriminalisten nannte Grasmück „unermüdlich“.
Personalratsvorsitzender Markus Megerle betonte die Beliebtheit des Kripo-Chefs, der stets den Respekt seiner Mitarbeiter hatte.
Volker Rittenauer war nach dem vielen Lob sichtlich gerührt und erklärte, dass dies eben sein Weg gewesen sei, weshalb er sich zum Abschied vom Ensemble des Landespolizeiorchesters das Lied „My Way“ gewünscht hatte. Der Neu-Pensionär legte sich fest: „Ich habe alles eben auf meine Art gemacht“.