Jahrelang hat sich der Freundeskreis Taubertal in der Deutschen Rosengesellschaft bemüht, die Rosenfreunde davon zu überzeugen, dass ein Rückschnitt vor Anfang oder Mitte April möglich, aber nicht notwendig ist, heißt es in einer Pressemeldung des Vereins. Friert es nämlich um die Eisheiligen noch einmal, dann ist ein zweiter Rückschnitt notwendig. Das bedeutet dann: doppelte Arbeit. Versuche im Dortmunder Rosarium vor einigen Jahren haben gezeigt, dass die Rosen zum gleichen Zeitpunkt blühen, auch wenn sie zu unterschiedlichen Zeiten geschnitten wurden.
Nun haben renommierte Gärtner dieses Jahr im Februar in der Presse und im Fernsehen dafür geworben, bereits im Februar zu schneiden, so die Mitteilung weiter. Am Ende der Empfehlungen wurde zwar – fast in einem Nebensatz – gesagt, dass man bei Beetrosen eine Ausnahme machen soll, weil sie wegen ihrer geringen Gesamthöhe bei Spätfrost kaum ein zweites Mal sinnvoll geschnitten werden können. Aber in der ersten Februarwoche hatten wir in unserer Gegend einen Kälteeinbruch bis unter 20 Grad Celsius minus. Zwar lag Schnee, der hat die bodennahen Veredelungen geschützt, aber das Holz hat empfindliche Erfrierungen erfahren. Dies ist zu erkennen, wenn das Innere des angeschnittenen Triebes nicht mehr hell und weiß, sondern braun bis schwarz erscheint. Diese Triebe treiben oft noch mal aus, sterben aber dann im Sommer ab und verzögern damit den Neuaufbau der Rose. Der Rat der Deutschen Rosenfreunde lautet: mit dem Schnitt noch etwas abwarten, vor allem bei Edelrosen, ca. bis Mitte April. Erst dann kann man klar erkennen, ob nur das Laub oder auch das Holz erfroren ist. Ein späterer Schnitt vermindert die Gefahr, dass es bei einem noch möglichen Spätfrost zu einer weiteren Schädigung der Pflanzen oder sogar zu einem Totalausfall der Rosen kommt.
Wegen der Corona-Situation ist ein Rosenschnittkurs zurzeit nicht möglich. Praktische Tipps zum Schnitt der frostgeschädigten Rosen und zu ihrer weiteren Pflege bietet an den nächsten zwei Samstagen 20. und 27. März von 15 bis 18 Uhr der Rosenbauer Reinhold Schneider unter Tel.: (07933) 869 an, endet die Mitteilung.