
Bei einem Pressegespräch im Götterzimmer des Residenzschlosses Bad Mergentheim blickten Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG) Baden-Württemberg, Monika Menth, Leiterin der Schlossverwaltung Weikersheim, und Peter Stahnke, Monumentsverwalter des Residenzschlosses Mergentheim, auf das Jahr 2024 zurück und schauten voraus.
Wie erfolgreich verlief 2024 für das Residenzschloss Mergentheim?
2024 sei für die SSG ein Rekordjahr gewesen – vier Millionen Gäste hätten die Monumente des Landes entdeckt, erklärte Patricia Alberth. Allein in Bad Mergentheim seien es rund 150.000 Gäste gewesen: "Das ist ein Plus zum Vorjahr von 70 Prozent." Der Erfolg hätte mit der historischen Bausubstanz, einem breiten Familienangebot und Großveranstaltungen rund um das Schloss zu tun.
Peter Stahnke ergänzte, dass das Fantasyfestival Annotopia, das aufgrund der Temperaturen heuer auf Mai verlegt werde, die Open Air–Konzerte von "Live im Schloss" sowie der Winterzauber im Äußeren Schlosshof die Besucherzahlen stark erhöht hätten: "Nichtsdestotrotz haben auch Angebote wie die 'Playmobil'-Ausstellung, die aufgrund des großen Erfolgs bis zum 21. September verlängert wurde, zu dieser Steigerung beigetragen. haben"
Auf wissenschaftlicher Seite habe eine Konferenz zu den Europäischen Treppen der Renaissance stattgefunden, zu der über 100 Forscherinnen und Forscher aus Europa zu Gast waren: "Wir haben neue Erkenntnisse für das Schloss gewonnen, unter anderem, dass nicht nur die Berwarttreppe außergewöhnlich ist, sondern auch die Reiter-Treppe." So habe man sich zu einer Namensänderung entschieden: "Die Reitertreppe soll künftig 'der große Schneck' heißen." In den damaligen Bauunterlagen sei die Treppe schon so genannt worden. Besonders sei Anfang 2025 auch die Rückkehr des Hochmeister-Triptychons gewesen, das nach rund 150 Jahren ins Schloss zurückkehrte.
Was sagen die Verantwortlichen zum Wegfall der Museumskonzerte im Schloss und von "Literatur im Schloss"?
Patricia Alberth gab an, dass man das bedauere, aber für Kooperationen prinzipiell weiter offen sei – "jedoch gibt es andere Rahmenbedingungen als noch vor zehn Jahren". Sie nannte Preiserhöhungen und Sicherheitsvorschriften als Gründe. "Wir müssen schauen, dass Grundstandards eingehalten werden. Zudem haben wir einen riesigen Sanierungsstau, beispielsweise was die Elektrik und unsere Küche betrifft – in den nächsten Jahren werden viele Millionen hier hineinfließen."
Wie sieht das Fazit beim Schloss und Schlossgarten Weikersheim aus?
Die ehemalige gräfliche Residenz zählte 2024 mehr als 55.000 Besucher. Bei den Highlights 2024 erwähnte Monika Menth das Märchenfest, sowie den Tag der Bienen im Mai und eine Straußbinde-Aktion Anfang Oktober. Auch die Konzerte des Hohenloher Kultursommers und der Distiktgottesdienst hätten wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher angelockt. Weitere Meilensteine des vergangenen Jahres seien die Vortragsreihe zum 350. Geburtstag von Graf Carl Ludwig, eine Fachtagung des Küchengartennetzwerks und die Veröffentlichung eines neuen Kunstführers gewesen.
Was ist in diesem Jahr geplant?
"2025 ist unser großes Themenjahr zu 500 Jahre Bauernkrieg", so Patricia Alberth. "Wir spielen das Thema bei uns landesweit unter dem Motto 'Macht und Widerstand' aus – in Erinnerung an die Revolution des gemeinen Mannes, aber es gilt weitergefasst, weil wir unterschiedliche Arten des Aufstandes und der Konflikte aufgreifen." In Bad Mergentheim werden dazu Vorträge und eine Tafelschau angeboten. Im November ziehe außerdem eine neue Ausstellung zum Elefanten und seiner Kulturgeschichte ins Residenzschloss ein. In Weikersheim wird am 27. April das Jubiläum zu 425 Jahre Schlosskapelle gefeiert. Weitere Infos zu Konzerten, Märkten, Führungen, Preisen, etc. unter: schloss-weikersheim.de und schloss-mergentheim.de.