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Tauberbischofsheim
Reinhart befürwortet Rückkehr zu G9
Eine Elterninitiative für eine flächendeckende Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Baden-Württemberg hatte bis Herbst 2023 fast 107.000 Unterschriften gesammelt, die jetzt an Landtagsvizepräsident  Dr. Wolfgang Reinhart übergeben wurden.
Foto: Benedikt Englert | Eine Elterninitiative für eine flächendeckende Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium in Baden-Württemberg hatte bis Herbst 2023 fast 107.000 Unterschriften gesammelt, die jetzt an Landtagsvizepräsident  Dr.
Bearbeitet von Andreas Fischer-Kablitz
 |  aktualisiert: 18.11.2024 02:33 Uhr

Ab dem Schuljahr 2025/2026 gilt an sämtlichen allgemeinbildenden Gymnasien in Baden-Württemberg eine sukzessive Rückkehr zum sogenannten "G9". MdL Dr. Wolfgang Reinhart befürwortet ausdrücklich diesen Schritt, damit im Main-Tauber-Kreis wieder die neunjährige Regelschulzeit bis zum Abitur einzuführen. Das schreibt das Büro Reinharts in einer Mitteilung, aus der diese Informationen stammen. Bereits im Schuljahr 2025/2026 haben Besucher der 5. und 6. Klassen die Wahlfreiheit zwischen einer acht- oder neunjährigen Gymnasialzeit. Dadurch wird gewährleistet, dass schon die jetzigen Fünftklässler des Schuljahres 2024/2025 entscheiden können, ob sie am Ende des Schuljahres vom derzeit noch laufenden achtjährigen in einen neunjährigen Gymnasialzug wechseln wollen.

Die Einführung des umgangssprachlich genannten "Turboabiturs" war Folge einer Schulreform an den Gymnasien in Deutschland. In Baden-Württemberg fanden die ersten G8-Abschlüsse 2012 statt. Zusätzlich wurden für das Schuljahr 2012/2013 durch das Kultusministerium landesweit 44 Gymnasien als Modellversuch eines wahlweisen G8 oder G9 auserlesen. Die ursprüngliche Anzahl verringerte sich zwar 2018 auf 43, diese verteilen sich jedoch bisher auf fast alle 44 Stadt- oder Landkreise Baden-Württembergs. Dementsprechend konnte im Main-Tauber-Kreis nach derzeitiger Rechtslage nur am Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda ein neunjähriger Gymnasialzug angeboten und besucht werden. "Künftig werden alle allgemeinbildenden Gymnasien die Option haben, zusätzlich auch G8-Züge anzubieten. Insgesamt ermöglicht die neue Reform also deutlich mehr Flexibilität und Wahlfreiheit für die Schulen und damit letztlich ebenso für die Schüler und deren Eltern", betont Reinhart.

Eisbrecher für die Schulreform war eine Elterninitiative

Weiterer wesentlicher Bestandteil der Schulreform, die die Landesregierung noch vor der Sommerpause auf den Weg gebracht hatte, ist die verbindlichere Ausgestaltung der Grundschulempfehlung, für die künftig ein sogenanntes "2 aus 3"-Modell gelten soll. Für den Besuch des Gymnasiums sind damit in Zukunft neben dem Wunsch der Eltern entweder die Empfehlung auf Grundlage entsprechender schulischer Leistungen oder aber – alternativ – die erfolgreiche Teilnahme an einem landesweiten Kompetenztest ausschlaggebend. Falls beides keine Prognose für den Schulerfolg am Gymnasium zulässt, kann als zusätzliche Möglichkeit ein Potenzialtest den Zugang zum Gymnasium ermöglichen.

Eisbrecher für die Schulreform war eine Elterninitiative, die sich mit dem Volksantrag "G9 Jetzt" im letzten Jahr für die Rückkehr zum neunjährigen Regelgymnasium eingesetzt und dabei rund 107.000 Unterschriften gesammelt hatte, die Reinhart im November 2023 als Landtagsvizepräsident entgegengennahm. Reinhart, der sich bereits früher für G9 ausgesprochen hatte und stets Verfechter der verbindlichen Grundschulempfehlung war, lobte dabei das bürgerschaftliche Engagement aller Initiatoren und Unterstützer, die damit dem Volkswillen Ausdruck verschafft haben.

Die damalige Einführung des G8-Abiturs und der Schulzeitverkürzung sei unter anderem im Hinblick darauf erfolgt, dass in Baden-Württemberg junge Menschen im europäischen Ranking vergleichsweise spät ihren Studienabschluss absolviert haben und in den Arbeitsmarkt eingetreten sind, so Reinhart. "Es hat sich aber gezeigt, dass Abiturientinnen und Abiturienten, die ihren Abschluss nach zwölf statt 13 Schuljahren erreichen, nach dem Abitur etwas seltener ein Studium aufnehmen. Und diejenigen, die sich für ein Studium entscheiden, legen vor dem Uni-Start häufiger eine Pause ein, wechseln innerhalb des ersten Studienjahres mit einer höheren Wahrscheinlichkeit das Studienfach oder brechen ihr Studium ab." 

 
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