
Seit dem Einsturz eines mehrere Meter langen Teilabschnitts der Friedhofsmauer am jüdischen Friedhof in Unterbalbach kurz vor Weihnachten 2020 geht es immer wieder um die Sanierung dieses Segmentes sowie um eine entsprechende Finanzierung und Förderung. Deshalb hat sich Professor Wolfgang Reinhart an die Regierungspräsidentin Susanne Bay gewandt, mit der Bitte, sowohl um Unterstützung sowie Förderung und Umsetzung dieser Maßnahmen als auch um Information über den aktuellen Sachstand der Fördergelder für die Instandhaltung des jüdischen Friedhofs in Unterbalbach. Diese und folgende Informationen entstammen einer Pressemitteilung im Auftrag von Landtagsvizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Reinhart.
Zugleich unterstützt Reinhart damit sowohl die Stadt Lauda-Königshofen als auch den Ortschaftsrat sowie den Heimat- und Kulturverein Unterbalbach bei diesem Anliegen. "Eine Aussage zur konkreten Fördersumme für das Jahr 2024 kann derzeit noch nicht erfolgen, da dem Regierungspräsidium Stuttgart bislang weder die Höhe der zu verteilenden Mittel für das Jahr 2024 noch die Entscheidungen zur Mittelverteilung seitens der israelitischen Religionsgemeinschaft Baden bekannt sind“, teilt er mit. Zugleich habe die Regierungspräsidentin versichert, dass sie das Anliegen der Stadt Lauda-Königshofen auch weiterhin wohlwollend begleiten werde.
„Das Regierungspräsidium Stuttgart unterstützt die Pflege und Instandhaltung der 52 im Regierungsbezirk gelegenen verwaisten jüdischen Friedhöfe mit den hierfür vom Baden-Württembergischen Innenministerium bereitgestellten Fördergeldern. Die Mittelverteilung erfolgt stets in Abstimmung mit den israelitischen Religionsgemeinschaften Württemberg und Baden“, berichtet Reinhart. Leider gestalte sich die Mittelverteilung nicht einfach, da deutlich zu wenig Mittel zur Verfügung stünden, so dass einige Instandsetzungsmaßnahmen gar nicht oder nur teilweise bezuschusst werden könnten.
In Absprache mit der israelitischen Religionsgemeinschaft Baden habe das Stuttgarter Regierungspräsidium in den Jahren 2021 bis 2023 die Stadt Lauda-Königshofen mit Mitteln zur Instandhaltung in Höhe von insgesamt 50.000 Euro unterstützt, um damit in einem ersten Schritt die dringend erforderlichen Pflegemaßnahmen an den Bäumen durchführen zu können.
„Wir haben letztes Jahr die Situation des jüdischen Friedhofes in Unterbaibach und das weitere Vorgehen gemeinsam mit der Stadt Lauda-Königshofen und der israelitischen Religionsgemeinschaft Baden besprochen. Wir sind aufgrund dieses Gesprächs zuversichtlich, dass in diesem Jahr Mittel zur Sanierung der Mauer zur Verfügung gestellt werden können“, ließ Regierungspräsidentin Susanne Bay gegenüber Wolfgang Reinhart verlautbaren.
„Gerade in der aktuellen Zeit erscheint es besonders wichtig, nach dem Motto ‚wehret den Anfängen‘ Zeichen gegen Tendenzen beispielsweise von Rassismus, Verunglimpfung, ‚Hate speech‘ und Gewalt sowie für Werte der Demokratie wie etwa Frieden, Freiheit und Toleranz zu setzen“, unterstreicht der Landtagsvizepräsident und Wahlkreisabgeordnete. Jüdische Friedhöfe wie der in Unterbalbach seien nicht nur historische Denkmäler für jüdisches Leben und Kulturen in der Region, sondern zudem ebenso Mahnmale für diese Werte sowie gegen Rassismus und andere negative Strömungen.
„Daher sollten Judenfriedhöfe wie etwa der in Unterbalbach meines Erachtens unbedingt erhalten und gepflegt bleiben“, appelliert er erneut. Einhergehend bezeugt Wolfgang Reinhart, dass er sich weiterhin für die Mauersanierung sowie die Pflege und den Erhalt des jüdischen Friedhofs in Unterbalbach insbesondere auch als Mahnmal einsetzen werde – zudem ebenso für Pflege und Erhalt anderer jüdischer Friedhöfe in der Main-Tauber-Region.