
Für Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen gibt es jetzt im Krankenhaus Tauberbischofsheim ein neues Therapieangebot: Anfang November hat im Neubau die psychosomatische Tagesklinik eröffnet. Von Montag bis Freitag werden hier die Patienten nach einem individuell angepassten Therapieplan von einem Team aus Ärzten, Psychologen, Therapeuten und Pflegenden betreut. Die Abende und Wochenenden verbringen die Betroffenen zu Hause, wie die Gesundheitsholding Tauberfranken in einer Pressemitteilung erklärt.
„Ich freue mich, dass wir die bisher im Krankenhaus Tauberbischofsheim angebotene stationäre Therapie psychosomatischer Erkrankungen jetzt auch um dieses teilstationäre Angebot erweitern können“, betont Dr. Mathias Jähnel, Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Krankenhaus Tauberbischofsheim. „Denn für viele Patienten stellt gerade die Kombination aus der Therapie während des Tages und dem Alltag am Abend und am Wochenende in ihrem gewohnten sozialen Umfeld eine förderliche Situation dar.“ Die tagsüber gesammelten Erfahrungen und Fortschritte könnten so unmittelbar im Alltag eingeübt werden.
Seit rund vier Jahren gibt es dieses tagesklinische Behandlungsangebot bereits für Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen am Krankenhaus Tauberbischofsheim, seit gut einem Jahr auch in der Außenstelle am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim. „Wir haben hier sehr positive Erfahrungen gesammelt und das teilstationäre Konzept hat sich bewährt“, so Dr. Jähnel.
Das neue Angebot mit sechs tagesklinischen Plätzen in der Psychosomatischen Tagesklinik richtet sich an Patienten mit depressiven Störungen, Angsterkrankungen und Zwangsstörungen sowie psychosomatische Reaktionen auf schwere Belastungen wie Lebenskrisen, Verlusterlebnisse oder berufsbezogene Problematiken. Einen weiteren besonderen Schwerpunkt stellen Somatisierungsstörungen und chronische Schmerzzustände sowie die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen dar. Hinzu kommen Menschen mit Traumaerfahrungen, dissoziativen Störungen oder Essstörungen. Aber auch Menschen mit schweren somatischen Erkrankungen wie beispielsweise Krebs können in der Psychosomatischen Tagesklinik Hilfe finden.
Diagnostisches Vorgespräch
„Nach einem diagnostischen Vorgespräch erstellen wir für jeden Patienten einen individuellen Therapieplan, der möglichst alle Dimensionen der Lebensgeschichte, der Persönlichkeit, des sozialen Umfelds sowie Fähigkeiten und Beeinträchtigungen berücksichtigt“, beschreibt Dr. Jähnel das Therapieangebot. „Ziel ist es, dass der Patient sich mit leidvollen Erfahrungen auseinandersetzt und sie verarbeitet, um so Möglichkeiten zur Veränderung aufzuzeigen.“ Neben Einzel- und Gruppenpsychotherapie werden auch Entspannungsverfahren, Bewegungs-, Körper- Sporttherapie und Gestaltungstherapie angeboten. Dabei arbeitet ein Team aus Ärzten, Psychologen, Therapeuten und speziell ausgebildeten Pflegekräften eng zusammen.
„Mit der Eröffnung der psychosomatischen Tagesklinik können wir im Krankenhaus Tauberbischofsheim den Patienten in der Region jetzt das gesamte Behandlungsspektrum für psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen anbieten“, unterstreicht der Chefarzt. Als Anlaufstelle für die Patienten diene die Ambulanz; Patienten in akuten Krankheitsphasen würden auf den vier Stationen im Neubau von Ärzten, Psychologen, speziell ausgebildeten Pflegekräften und Therapeuten versorgt.
Patienten, die eine vollstationäre Behandlung nicht benötigen, für die eine ambulante Behandlung aber (noch) nicht ausreicht, werden in den Tageskliniken therapeutisch begleitet.
Dies sei in einer ländlichen Region ein einmaliges Spektrum. 105 stationäre und 34 tagesklinische Plätze für Erwachsene stehen im Main-Tauber-Kreis, davon 16 in Tauberbischofsheim und 18 am Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim, zur Verfügung.
Kontakt: Krankenhaus Tauberbischofsheim, Abteilung Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Albert-Schweitzer-Str. 37, Tauberbischofsheim; Tel. (0 93 41) 8 00-14 11, www.khtbb.de