So viele Jugendliche wie noch nie, wollten an der Probenwoche des Kreisjugendblasorchesters Main-Tauber (KJBO) teilnehmen, und das sogar in den Ferien. Insgesamt 85 Anmeldungen vermeldete Organisator Luk Murphy vom Verein Taubertäler Bläsertage. Im vergangenen Jahr waren es noch neun weniger gewesen.
So war die Herausforderung für Dirigentin Julia Köstlin und die Fachdozenten Michael Geiger (hohes Blech), Hubert Holzner (tiefes Blech), Ralph Schweizer (Saxophone), Simone Werner (Flöten) und Martin Scheffel (Schlagwerk) groß. Doch die Disziplin der Musikerinnen und Musiker im Alter von zehn bis 23 Jahre machte es einfacher.
Austausch und Spaß stehen im Mittelpunkt
Seit 2016 existiert das Projektorchester, eine Zusammenarbeit des Vereins Taubertäler Bläsertage und dem Main-Tauber-Kreis. Von Anfang an mit dabei ist Frank Mittnacht vom Landratsamt. Er ist selbst Musiker und weiß deshalb, wie schwer es für Musikvereine ist, für den Nachwuchs geeignete, anspruchsvolle Stücke zu bieten. Deshalb unterstützt er die Initiative für das Kreisjugendblasorchester. Der Kreistag unterstützt die Probenwochen und die beiden Auftritte finanziell. Zudem, und das ist Luk Murphy ganz wichtig, sind es auch die vielen Sponsoren, die ermöglichen, dass die Schulung für die jungen Menschen kostenfrei ist und bleibt.
Letztere schätzen das Angebot sehr, so wie Valentin Gehrig. Der junge Schlagzeuger aus Gissigheim ist bereits zum fünften Mal dabei und freut sich auf die hochwertigen Instrumente. So eine Vielfalt hat kein Verein, stellt er fest. Im vergangenen Jahr hatte er bei den Probenwochen ausgesetzt, der Schule wegen, heuer wartet Gehrig auf seinen Studienplatz und hat Zeit zum Üben.
Auf die Frage, was ihn besonders an dem Kreisjugendblasorchester reizt, antwortet er: "Es macht Spaß, mit so vielen Menschen zusammenzuspielen". Das Programm ist anspruchsvoll, weshalb er sich wünsche, noch zwei oder drei Mitspieler für die verschiedenen Schlagwerkzeuge zur Seite zu haben.
Julia Köstlin hat zum fünften Mal die Leitung inne
Dabei sind es schon fünf Musizierende, die Dozent Martin Scheffel jeweils am Vormittag unterrichtet. Am Nachmittag heißt es dann: "Tutti". Dann übernimmt Julia Köstlin das Kommando. Die Diplom-Musiklehrer und Dozentin für Klarinette hat bereits zum fünften Mal die künstlerische Leitung inne und hat wieder anspruchsvolle Stücke ausgesucht, beispielsweise "Sons of the midnight Sun". In dem Stück geht es um Gruppendynamik, was einen Bezug zum KJBO herstellt. Die Jugendlichen müssen nicht nur ihr Instrument beherrschen, sondern auch noch singen und klatschen. Und auch die anderen Stücke, wie der Anfangsmarsch "Grand Salut" von Michael Geisler oder das ruhigere Werk "The rising Sun" fordern die jungen Menschen. Doch genau das ist es, was die jungen Musizierenden sich erhoffen.
Paulina Kraft aus Bad Mergentheim ist zum ersten Mal bei den Probenwochen mit ihrer Klarinette dabei. Sie schätzt vor allem die Kameradschaft und den "schönen Klang, wenn alle zusammenspielen". Ihre Freundinnen aus dem Musikverein sind auch mit dabei. Viele Stunden haben die Jugendlichen im Vorfeld seit Januar geübt, als man sich zur Verständigungsprobe getroffen hatte. Doch Julia Köstlin erkennt genau, wer fleißig war oder noch Nachholbedarf hat. Bei der gemeinsamen Probe hört sie genau hin und macht den Jugendlichen klar, was sie von ihnen erwartet.
Wie dann das fertige Werk klingt, können alle am Samstag, 6. April, um 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle Creglingen oder am Sonntag, 7. April, um 15.30 Uhr in der Mandelberghalle in Dertingen hören. Der Eintritt zu den beiden Konzerten ist kostenfrei. Die Jugendlichen sind stolz auf das Gelernte in ihrer Ferienwoche und wollen nächsten Jahr auf jeden Fall wiederkommen, denn trotz aller Anstrengungen, komme der Spaß nie zu kurz.