
Was im Jahr 1979 mit einem Besuch beim Fest der Reservistenkameradschaft Poppenhausen bei Schweinfurt begann, hält bis heute an. Damals trafen sich das hessische Poppenhausen und das badische Poppenhausen im unterfränkischen Poppenhausen zu einem vergnüglichen Tag. Diese Tradition wurde seitdem immer fortgeführt, im Jahr 1990 kam noch das thüringische Poppenhausen hinzu. Seitdem ist es eine feste Freundschaft, die alle vier Gemeinden verbindet. Zwei sind eigenständige Gemeinden, nämlich das hessische und das unterfränkische, zwei sind Ortsteile, wie das thüringische Poppenhausen, das zur Verwaltungsgemeinschaft Heldburg gehört. Das badische Poppenhausen, mit seinen etwa 90 Einwohnern, ist ein Teil der Gemeinde Wittighausen.
Zum Begehen des 22. Treffens der Bevölkerung traf man sich im badischen Poppenhausen unterhalb des Bürgerhauses. Denn gleichzeitig feierte man 60 Jahre Blasmusik in Poppenhausen. Obwohl die Musikkapelle Poppenhausen vor 13 Jahren mit den Kapellen aus Unter- und Oberwittighausen fusionierte, hat man seine eigene Identität nicht verloren.
Fest findet rotierend in einem anderen Poppenhausen statt
Karl Endres, ein Mann der ersten Stunde, erinnert sich noch gut an die Anfänge der Vierer-Freundschaft. Er ist auch jetzt noch treibende Kraft und setzte alles daran, das 22. Treffen nach Baden zu holen. Denn die Treffen finden immer rollierend in einem anderen Poppenhausen statt, so ist es Tradition. Das 22. Treffen sollte eigentlich schon 2021 stattfinden, musste wegen Corona aber leider abgesagt werden. So kamen die Delegationen aus den vier Poppenhausen nun eben ein Jahr später zusammen.
Beim letzten Treffen hatte der Dirigent der Wittighäuser Musikanten, Thomas Landwehr, versprochen bei der Zusammenkunft in Baden eine Brauereiführung in Distelhausen zu organisieren und dieses Versprechen durfte er jetzt einlösen. So traf man sich schon am frühen Vormittag in der Distelhäuser Brauerei und erfuhr viele interessante Dinge über das Bierbrauen. Das lockerte die Stimmung schon mal auf, bevor es dann um die Mittagszeit an die offizielle Enthüllung des Gedenksteins in Poppenhausen ging.
Bürgermeister Markus Wessels begrüßte seine Amtskollegen nochmals besonders herzlich. Endlich sei mal wieder ein Fest in der Gemeinde. Wessels hoffte, dass man nach der langen Zeit der Vereinsamung es wieder möglich ist, zusammen zu feiern und die Nähe zum Nächsten zu suchen. "In den vergangenen beiden Jahren haben wir verlernt gegenseitige Rücksicht zu nehmen". Das müsse jetzt wieder erlernt werden, damit die Gesellschaft funktioniere und wir kein Volk von Egoisten würden. "Nur miteinander sind wir stark", richtete er sein Wort auch an die Menschen aus den Partnergemeinden.
Wappen der vier Poppenhausen auf dem Gedenkstein
Danach erklärte er die Symbolik des Gedenksteins, auf dem die Wappen der vier Poppenhausen angebracht wurden. Die Idee dazu kam übrigens vom Bürgerverein. Es war ein "kreatives Zusammenwirken der Poppenhäuser". Hintergrund ist eine heimische Muschelkalplatte, die geteilt wurde und von vier Stäben zusammengehalten wird. Diese Stäbe symbolisieren die Freundschaft der vier Gemeinden, erläuterte er. Im Festzelt stellten die vier Bürgermeister ihre jeweilige Gemeinde vor und schnell wurde deutlich, es gibt genügend Gemeinsamkeiten.
Wessels dankte dem Bürgerverein und den Wittighäuser Musikanten für den Mut, so ein Fest zu veranstalten und sah darin eine "gute Gelegenheit miteinander zu reden und nicht übereinander". Das tat man dann auch ausgiebig nicht nur am Samstag, sondern am Sonntag. Wo man nach einem gemeinsamen Gottesdienst und Frühschoppen zum Mittagessen und dann zum Kaffee überging. Die Freude auf das nächste Poppenhäuser Treffen ist schon groß, man will nicht mehr so lange warten bis zum nächsten Mal.

