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STUTTGART
„Ponderosa“ auf 111 Bildschirmen – Werke von Candice Breitz
„Ponderosa“ auf 111 Bildschirmen – Werke von Candice Breitz - (dpa/lsw) Erstmals in Deutschland zeigt das Kunstmuseum Stuttgart einen retrospektive Ausstellung zur Arbeit der südafrikanischen Video- und Fotokünstlerin Candice Breitz (44). Auf 111 Bildschirmen und in 15 oft raumfüllenden Installationen zeichnet sie unter dem Titel „Ponderosa“ die Entwicklung des Schaffens der Wahlberlinerin von den 90er-Jahren bis heute nach. Ihr Thema ist der Einfluss populärer Massenkultur auf die Identitätsbildung des Einzelnen. In Montagen setzt sie Sequenzen aus Musikvideos, Fernsehserien und Kinofilmen neu zusammen – und kombiniert sie mit eigenem Filmmaterial. Die Ausstellung wird am Freitagabend eröffnet und läuft bis zum 28. August. Für die „Babel Series“ etwa hat sie sieben Monitore im Raum verteilt. Dort flimmern kurze Loops bekannter Musikvideos. Breitz zerlegt die Stimmen etwa von Freddie Mercury oder Grace Jones in Fragmente und fügt sie neu zusammen. Fünf riesige Gruppenfotos von Fans der Bands Abba oder Grateful Dead (Bild) stehen für den fließenden Übergang unkritischer Identifikation mit Idolen und kreativer Selbstdarstellung der Fans. Für die Arbeit „Mother + Father“ hat Breitz Filmszenen etwa mit Julia Roberts, Susan Sarandon oder Dustin Hoffman aus dem Hollywood-Kontext herausgelöst und neu zusammengestellt. Durch den Schnitt ergeben sich Monologe über Mutterschaft auf der einen Seite und väterlichen Kontrollverlust auf der anderen. Es gehe ihr darum, zu beschreiben, „wie wir wurden, wer wir sind“, so Breitz. Der Titel „Ponderosa“ verweist auf die fiktive Ranch in der TV-Serie „Bonanza“ der 1960er. Für Breitz war die Reihe die erste Begegnung mit Utopien, wie sie sagte. Der nostalgische Ort steht als Metapher für unerfüllbare Versprechen – „für die schöne, heile Welt“, wie Kunstmuseums-Chefin Ulrike Groos sagte.
Foto: Franziska Kraufmann/dpa | (dpa/lsw) Erstmals in Deutschland zeigt das Kunstmuseum Stuttgart einen retrospektive Ausstellung zur Arbeit der südafrikanischen Video- und Fotokünstlerin Candice Breitz (44).
dpa
 |  aktualisiert: 14.04.2016 03:35 Uhr
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