
Bereits im März dieses Jahres hatte der Gemeinderat in Großrinderfeld einstimmig beschlossen, gemeindliche Dachflächen an die Bürgerenergiegenossenschaft "Energie und Umwelt" zu vermieten. Die Genossenschaft hat daraufhin eine Potenzialanalyse für alle kommunalen Gebäude in Großrinderfeld selbst und in den Ortsteilen der Gemeinde durchgeführt.
Neun kommunale Dachflächen wurden gefunden, die sich für Photovoltaik-Dachanlagen eignen. In Zusammenarbeit mit der Firma EKS Solartechnik GmbH aus Gerichtstetten und der ortsansässigen Firma Wenz GmbH konnten seit Mai bereits sechs Photovoltaikanlagen auf Gemeindedächern installiert werden.
Bis Ende des Jahres sollen zwei weitere Anlagen dazukommen
Belegt wurden das Rathaus in Großrinderfeld, die Feuerwehrhäuser in Großrinderfeld, Gerchsheim und Schönfeld, das Dorfgemeinschaftshaus in Ilmspan sowie das Wohnheim in Großrinderfeld. Zwei weitere Anlagen sollen noch bis Ende 2023 auf die Dächer des neuen Ärzte- und Seniorenhauses und des alten Rathauses in Gerchsheim gebaut werden.
So werden Ende 2023 neue Photovoltaikanlagen mit einer Nennleistung von gut 290 Kilowatt gebaut worden sein. Sie sollen künftig etwa 260.000 Kilowattstunden Strom im Jahr produzieren. Mit dieser Strommenge könnten 85 Haushalte mit sauberem, grünem Strom versorgt werden.
Gemeinde hofft, dass viele Bürger dem Beispiel folgen
Davon können die Bürgerinnen und Bürger von Großrinderfeld durch unsere Bürgerenergiegenossenschaft direkt profitieren, freute sich Bürgermeister Johannes Leibold bei einer kleinen Feierstunde im Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses in Großrinderfeld. Er ist der Genossenschaft "Energie und Umwelt" dankbar, dass sie auch die kleinen Gebäude mit Sonnenkollektoren bestückt hat, auch wenn sich das kurzfristig nicht unbedingt rechnet. Aber die Gemeinde will mit gutem Beispiel vorangehen und auch private Haushalte von der Sinnhaftigkeit einer Solaranlage auf dem eigenen Dach zu überzeugen.
An einigen Standorten wird ein Teil des produzierten Sonnenstromes direkt selbst verbraucht. Das Rathaus in Großrinderfeld beispielsweise versorgt sich künftig nicht nur tagsüber mit Strom vom Dach, sondern deckt dank einem eingebauten Speicher einen Großteil seines Strombedarfs selbst. "Eine richtig gute Sache", wie der Vorstandvorsitzende von "Energie und Umwelt", Wendelin Geiger, findet. Zudem spare die Gemeinde Großrinderfeld dabei richtig Geld durch den günstigen, eigenen Photovoltaikstrom.
Grundschule und Turnhalle im kommenden Jahr
Im nächsten Jahr die Dächer weiterer kommunalen Gebäude ebenfalls mit Photovoltaikanlagen bestückt werden. Geplant ist das unter anderem an der Grundschule und bei der Turnhalle in Großrinderfeld. Man arbeitet also weiter an der Energiewende im kleinen, lokalen Bereich.
"Die Gemeinde Großrinderfeld selbst hat den Anfang gemacht, jetzt ist jeder Bürger aufgefordert, die Energiewende mitzugestalten", sagte Bürgermeister Leibold. "Eine Solaranlage macht unsere Bürgerinnen und Bürger unabhängiger, ihr Strom ist günstiger als jeder Stromtarif von einem Energieversorger und obendrein umweltfreundlich. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach können Sie etwa ein Drittel ihres Stromverbrauchs decken." Mit einem Batteriespeicher könne dieser Anteil im optimalen Fall sogar verdoppelt werden. "Photovoltaik lohnt sich", ist sich der Bürgermeister mit dem Gemeinderat einig
Jeder Großrinderfelder Bürger hat die Möglichkeit sich an den Photovoltaikanlagen in Großrinderfeld über die Energieprojekte an der Genossenschaft "Energie und Umwelt" zu beteiligen. Informationen zu den Projekten und zur Energiegenossenschaft finden Interessierte auf der Internetseite www. epueg.de