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STUTTGART
Partymeile am Schlossplatz
Kino-Spaß auf der Wiese: Besucher des Trickfilm-Festivals in Stuttgart sehen sich am auf dem Stuttgarter Schlossplatz vor dem Neuen Schloss auf einer Großleinwand einen Trickfilm an. Zehntausende Filmfans werden auch in diesem Mai wieder zum Internationalen Trickfilm-Festival in Stuttgart erwartet. Vom 8. bis 13. Mai werden auf dem Festivalgelände am Schlossplatz rund 1000 animierte Filme aus aller Welt präsentiert, wie die Veranstalter am Dienstag (24.04.2012) in Stuttgart mitteilten.
Foto: DPA | Kino-Spaß auf der Wiese: Besucher des Trickfilm-Festivals in Stuttgart sehen sich am auf dem Stuttgarter Schlossplatz vor dem Neuen Schloss auf einer Großleinwand einen Trickfilm an.
lsw
 |  aktualisiert: 24.04.2012 18:28 Uhr

Das Internationale Trickfilm-Festival surft auf der Erfolgswelle. Im vergangenen Jahr kamen mehr Besucher denn je. An diesen Rekord wollen die Organisatoren 2012 anknüpfen – und den manchmal vielleicht etwas zu zaghaften deutschen Trickfilm weiter pushen.

Zehntausende Filmfans werden im Mai wieder zum Internationalen Trickfilm-Festival in Stuttgart erwartet. Vom 8. bis zum 13. werden unter anderem auf dem Festivalgelände am Schlossplatz rund 1000 animierte Filme aus aller Welt präsentiert, wie die Veranstalter am Dienstag in Stuttgart mitteilten. Die besten konkurrieren um mehr als 70 000 Euro Preisgeld. Vergangenes Jahr habe man rund 75 000 Zuschauer erreicht, hieß es. Schwerpunkte liegen diesmal auf der ungarischen Trickfilmszene sowie dem Scherenschnittfilm. Zum parallelen Branchentreffen FMX haben rund 2500 Fachleute angesagt.

„Das Festival steht so gut da wie noch nie“, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Dietmar Lumpp. Den „Quantensprung“ habe die Open-Air-Leinwand auf dem Schlossplatz gebracht. Auf die Party-Meile müssen Trickfilmfans auch beim 19. Festival nicht verzichten. „Mit viel Unterstützung konnte der Standort gesichert werden“, betonte Lumpp. Es sei sogar dran gedacht, diesmal die Königstraße mit zu bespielen. Insgesamt soll es rund 20 Veranstaltungsorte geben. Mit dem Erfolg kamen auch neue Sponsoren. „Wir finanzieren inzwischen weit über 50 Prozent über diese Partnerschaften“, teilte Lumpp mit.

Begleitet wird das Trickfilm-Festival wieder durch die renommierte Fachkonferenz FMX, die auch „Schaufenster für die Region“ sein möchte. Durch medienübergreifende Projekte würde sich die Branche derzeit stark verändern, sagte deren Sprecher Lars-Christian Daniels. Die Grenze zwischen Film und Games verschwimme zunehmend.

Mehr Kreativität wünschen die Experten dort den deutschen Trickfilmern und Effekte-Spezialisten: „Ich würde mir wünschen, dass Deutschland für den internationalen Markt etwas mutiger wäre“, sagte der FMX-Verantwortliche Professor Thomas Haegele von der Ludwigsburger Filmakademie der Nachrichtenagentur dpa. Seine Beobachtung: Wegen des großen Binnenmarkts hätten deutsche Firmen die internationalen Möglichkeiten oft weniger im Blick. „Wir können vom Know-how allemal mithalten. Man muss nur schauen, wo Nischen sind.“

Die Region Stuttgart/Ludwigsburg gehöre neben Berlin und München zu den wichtigsten Standorten für Trickfilm und Visual effects in Deutschland. Die Entwicklung der vergangenen 15 bis 20 Jahre sei äußerst positiv gewesen. Rund 30 „sehr, sehr spannende Firmen“ der Branche hätten mittlerweile ihren Sitz im Herzen des Südwestens. Dazu gehöre auch die Firma Pixomondo in Ludwigsburg, die Oscar-prämierte Effekte zum Film „Hugo Cabret“ beigesteuert hat oder das Studio Soi, das sich unter anderem mit dem Oscar-nominierten „Grüffelo“ einen Namen gemacht hat.

Ungarn als Schwerpunktland sei schon länger in der Überlegung gewesen, erklärte der künstlerische Geschäftsführer Ulrich Wegenacht. „Gerade wegen der politischen Situation, die nicht ganz einfach ist, wollen wir den Künstlern hier ein Forum bieten.“ Mit dem Silhouettenfilm soll die Trickfilmlegende Lotte Reiniger (1889-1981) gewürdigt werden. Ihrem Zeitgenossen Bruno Böttge ist eine Retrospektive gewidmet. Unter den elf vorgesehenen Langfilmen sind diesmal acht Deutschlandpremieren.

Um die Preisgelder konkurrieren die besten 170 Trickfilme aus mehr als 2000 Einsendungen. Neu ist der Wettbewerb „Cartoon for Teens“, der sich speziell an Jugendliche richtet. Und erneut soll wieder ein Trickfilmsprecher gekürt werden. Zu den Nominierten gehören die Schauspieler Andrea Sawatzki (für Jill in „Der gestiefelte Kater“), Ben Becker (für Lovelace in „Happy Feet 2“), Cosma Shiva Hagen (für Suki in „Hexe Lilli – Die Reise nach Mandolan“) und der Musiker Bela B von den Ärzten (für Paul in „Paul – Ein Alien auf der Flucht“).

 
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