zurück
Gerlachsheim
Parteinotiz: Sonderweg bei Weinbergsschäden sorgt für Unmut
Der Fraktionsvorsitzende der CDU im baden-württembergischen Landtag, Manuel Hagel (3.von links) besuchte auf Einladung des CDU Ortsverbandes Gerlachsheim mit seinem Vorsitzenden und Stadtrat Dominik Martin (links) zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Nina Warken (4. von links) den Stadtteil von Lauda-Königshofen und stellte sich der Diskussion mit den örtlichen Jägern. Stadtrat und selbst Jäger, Dr. Hans-Dieter Heinrich (5. von links) erläuterte die Problematik im Weinberg. Mit auf dem Bild Anna Köhler, Mitarbeiterin von Manuel Hagel.
Foto: Matthias Ernst | Der Fraktionsvorsitzende der CDU im baden-württembergischen Landtag, Manuel Hagel (3.von links) besuchte auf Einladung des CDU Ortsverbandes Gerlachsheim mit seinem Vorsitzenden und Stadtrat Dominik Martin (links) ...
Bearbeitet von Michaela Moldenhauer
 |  aktualisiert: 10.09.2021 02:49 Uhr

Auf Einladung des CDU-Ortsverbands Gerlachsheim besuchte der Fraktionsvorsitzende der CDU im baden-württembergischen Landtag, Manuel Hagel, zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Nina Warken Gerlachsheim zu einem Gespräch mit den dortigen Jägern und Jägerinnen. Ortsvorsitzender Dominik Martin konnte etwa 40 Teilnehmer begrüßen. Man wolle sich vor Ort einen Eindruck von den Herausforderungen im Jagdwesen verschaffen und in den Dialog treten, so Martin. Darauf ging es mit Stadtrat Hans-Dieter Heinrich als einem der örtlichen Jagdpächtern in die Fluren rund um Gerlachsheim, heißt es in einer Pressemitteilung.

Vor allem die eingeschränkten Möglichkeiten des Beschusses in den Weinbergen machen den örtlichen Jägern und Jägerinnen zu schaffen.

Die Coronapandemie hat das Interesse an der heimischen Landschaft bei den Bürgerinnen und Bürgern wieder wachsen lassen, stellte Heinrich fest. Dazu gehöre auch der Gang durch die im Taubertal reichlich vorhandenen Weinberge. So werde es immer schwerer, den Wildbestand in den Weinbergen niedrig zu halten. Eine neue Verordnung lasse nur noch Stahlkugeln und keine Bleikugeln zu, fuhr er fort. Die alten hölzernen Zeilenbefestigungen an den Rebzeilen werden nach und nach durch metallene Pfeiler ersetzt. Das führe zwangsläufig zu Problemen, erfuhr der Landtagsabgeordnete, der selbst Jäger in seiner Heimat im Süden von Baden-Württemberg ist. So lasse sich die Flugbahn abprallender Kugeln nicht vorhersagen.

Deshalb seien auch die Wildschäden, die im Weinberg entstehen, nicht schadenersatzpflichtig, findet Dr. Heinrich. „In einem Gebiet, in dem ich nicht jagen kann, sollte ich auch nicht für Ersatzleistungen verantwortlich sein“, fordert er und verweist auf eine Regelung im Rest der Bundesrepublik, die Weinberge als Sonderkultur ansieht und damit den Jagdpächter von der Haftung freistellt. Nur Baden-Württemberg hält an der alten Regelung fest und das müsse man endlich ändern. Sowohl Manuel Hagel, als auch MdB Nina Warken sagten ihre Unterstützung bei der Lösung des Problems zu.

Großes Lob gab es seitens der Jägerschaft für das Projekt des Landschaftspflegeverbandes, die Magerwiesen, beispielsweise im Grünbachtal zu pflegen. Der Einsatz von Schafen und Ziegen in einer Herde habe sich hier bewährt. Aktuell würde ein Schäfer aus dem Würzburger Raum die Böden beweiden, die Anreise sei allerdings etwas schwierig. So könnte er ohne Probleme mit den Tieren zu Fuß über die Landesgrenze gehen, dies sei aber gesetzlich nicht möglich. Sie müssen in Bayern auf Transporter verladen werden und dann in Baden-Württemberg wieder entladen. Auch hier hofft die Jägerschaft auf eine Vereinfachung durch eine Neuregelung der Gesetzeslage, heißt es in der Mitteilung weiter.

Weiter ging die Tour zu einem Maisfeld, in dem die Wildschweine stark gewütet haben. Die Lage in der Nähe des Waldes mache dieses Feld besonders begehrt für die Schwarzkittel, erschwert den Jägern aber die korrekte Bejagung. „Wir können uns doch nicht auf den Feldweg stellen und warten, bis das Wild kommt“, zeigte Dr. Heinrich das Dilemma auf. Er wisse von einigen Jägern, die ihre Reviere nicht weiter betreuen wollen, weil die Ersatzleistungen für Schäden zu hoch sind. Hier hofft man auch auf Unterstützung durch den Gesetzgeber.

Den Abschluss des Besuches von Manuel Hagel und Nina Warken bildete eine Gesprächsrunde im „Gasthaus Zur Sonne“ in Gerlachsheim. Hier konnte man mit den beiden Politikern direkt ins Gespräch kommen und seine Sorgen und Nöte vortragen. 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Gerlachsheim
CDU
CDU-Ortsverbände
Fraktionschefs
Gesetzeslage
Haftung und Haftungsrecht
Jagdpächter
Jäger (Jagd)
Landtage der deutschen Bundesländer
Nina Warken
Schafe
Weinberge
Wildschäden
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top