Opernkritiken haben aus Sicht der mazedonischen Sängerin Ana Durlovski (37) bisweilen einen „ungerechten oder tendenziösen“ Ton. „Die Leute schreiben viel provokativer als früher – in jedem Bereich, nicht nur in der Musik“, sagte die Sopranistin.
Sie lese die Rezensionen zwar. „Am Ende zählt für mich aber immer die Reaktion des Publikums. Und ich weiß selbst auch, wenn ich mal nicht so gut war – oder die Zuschauer nicht alles angenommen haben, was ich ihnen geben wollte“, meinte Durlovski.
In der Bellini-Oper „Die Puritaner“, inszeniert vom Stuttgarter Erfolgsduo Jossi Wieler und Sergio Morabito, wird sie an diesem Freitag, 8. Juli, die Elvira singen – eine Frau, die beinahe wahnsinnig wird, weil der Mann, den sie liebt, eine andere begehren könnte.
Angesichts eines immer breiteren Opernangebots von Oper im Internet sagte Ana Durlovski, dass das Musiktheater durch das Massenmedium populärer werde.
„Eine Oper kann man aber immer nur im Opernhaus richtig erleben. Es ist so ein spezieller Moment, der sich nicht mehr wiederholt. Eine Aufnahme kann keinen Opernabend ersetzen“, sagte die mazedonische Sängerin.