In Kürze will der Projektentwickler "ABO Wind AG" drei neue Windkraftanlagen auf Heckfelder Gemarkung errichten. Seit 2020 plant man in einem Waldstück jenseits der Autobahn A 81, also im Nordwesten von Heckfeld, drei neue Anlagen zu errichten.
Mit einer Gesamthöhe von 232 Metern werden sie die bisher schon auf Heckfelder Gemarkung befindlichen Windkraftanlagen um einiges überragen. Trotzdem habe man die Standorte so geplant, dass sie von Heckfeld aus nicht mehr auffallen, als die bisher schon existierenden sechs Windkraftanlagen in unmittelbarer Nähe des Stadtteils von Lauda-Königshofen. Daran haben sich die Einwohner und Einwohnerinnen schon gewöhnt. Liegt man doch in einem Gebiet, das sehr gut für die Gewinnung von Strom durch Windenergie geeignet ist. Nicht umsonst sind viele Gebiete im Main-Tauber-Kreis im Regionalplan als Windvorrangfläche gekennzeichnet. Und genau in so eine Fläche will die ABO Wind nun drei neue Windkraftanlagen errichten.
Die neuen Anlagen haben eine Leistung von 5,6 Megawatt
Wie genau man dabei vorgehen will, zeigten sie in einer Ausstellung in die Sporthalle des SV Heckfeld am vergangenen Dienstag. "Wir wollen möglichst frühzeitig und absolut transparent die Bürgerinnen und Bürger informieren", sagt Malte Rossel, einer von mehreren Mitarbeitern der Firma, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern und sich bemühen, auf alle Fragen eine Antwort parat zu haben. So wie auch Lisa Irlweck, die Projektleiterin, sich um alle Besucher und Besucherinnen der kleinen Ausstellung kümmern kann. Denn das Interesse der Heckfelder scheint nur gering an den neuen Windkraftanlagen zu sein. Nur tröpfchenweise kommen die Menschen in die Sporthalle und so entwickeln sich viele individuelle Gespräche.
Die meisten Bürgerinnen und Bürger interessiert neben der Lage und Sichtbarkeit der neuen Anlagen vor allem die Leistungsfähigkeit. "Die Windkraftanlagen werden immer effizienter, das heißt, wir brauchen auf unserem begrenzten Raum nicht mehr so viele Anlagen aufzustellen, wie noch vor zehn Jahren", erläutert Malte Rossel. Die neuen Anlagen werden eine Leistung von 5,6 Megawatt haben, die älteren in der Umgebung von Heckfeld haben maximal 1,2 Megawatt.
ABO Wind hat schon Anlagen in Ahorn, Hainstadt-Buchen oder Hirschlanden (Rosenberg) errichtet. Die Anlagen seien ein Teil der Energiewende und zur Erzeugung erneuerbarer Energien ein wichtiger Baustein neben der Fotovoltaik, Biogaserzeugung oder der Wasserstofftechnologie. Auch hier sei die Firma sehr aktiv, mittlerweile auf vier Kontinenten. "Deutsches Knowhow ist weltweit gefragt", sagt er auf die Frage eines Besuchers, der sich um die Sicherheit der Anlagen Sorgen macht. Immerhin stehen die drei geplanten Anlagen in einem Waldgebiet. Es werde ein individuelles Brandschutzkonzept erstellt und die örtliche Feuerwehr ausreichend geschult, sagte Rossel.
2025 sollen die Anlagen in Betrieb gehen
Derzeit werde der Genehmigungsantrag vorbereitet und in Kürze beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis eingereicht. Hier sitzt die Genehmigungsbehörde und man geht davon aus, dass Ende 2023 die Bauerlaubnis erteilt wird. Dann beginnen die Rodungsarbeiten und der Wegebau. Mitte 2025 soll dann die Inbetriebnahme erfolgen.
Im Vorfeld habe man umfangreiche Untersuchungen der Natur durchgeführt. Die dabei gefundenen Populationen werden allesamt im Genehmigungsantrag aufgeführt, berichtet Umweltplaner Gunnar Heinze. Neben Rotmilan und Wespenbussard wurden auch mehrere Fledermauswochenstuben gefunden. Auf den Lebensraum dieser Tiere nehme man natürlich Rücksicht. Sollten sich im Laufe des Genehmigungsverfahrens noch weitere relevante Tiere zeigen, werde man darauf reagieren. Doch das war nur ein untergeordnetes Thema bei der Informationsmesse in Heckfeld. Es scheint, die Menschen haben sich an die Windkraftanlagen gewöhnt.