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Oberstetten
Niederstetten: Eröffnung Stationenpfad "Tacheles"
Station des 'Tachelespfads' am Rathaus.
Foto: Neckermann | Station des "Tachelespfads" am Rathaus.
Bearbeitet von Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 15.10.2021 02:35 Uhr

Nach langjähriger Planungs- und Umsetzungsphase wird am 16. und 17. Oktober der Stationenpfad "Tacheles" eröffnet. Das gibt das Kulturamt Niederstetten in einer Pressemitteilung bekannt. Zur Eröffnung gebe es ein Klezmerkonzert mit JONTEF und geführte Spaziergänge. Der Eintritt sei frei.

Am Donnerstag, 14. Oktober, werde es in der Alten Turnhalle eine kleine Eröffnungsveranstaltung für geladene Gäste geben. Am Samstag, 16. Oktober, um 20 Uhr seien dann alle Interessierten zum Eröffnungskonzert mit "JONTEF" - jüdische Musik und Geschichten, in die Jakobskirche eingeladen. Geführte Spaziergänge auf dem Stationenpfad finden am 17. Oktober jeweils um 14 Uhr und 16 Uhr statt.

Im Vorhinein haben Interessierte im Rahmen der Jüdischen Kulturtage im Taubertal bereits einen ersten Blick auf den sechs Stationen umfassenden Pfad werfen können, schreibt das Kulturamt.

Erinnerung an Pfarrer Umfrid

Am 26. März 1933 habe der damalige Stadtpfarrer Hermann Unmfrid in seiner Sonntagspredigt "Tacheles" geredet. Mit den Worten "Das war nicht recht" habe er die brutalen Misshandlungen jüdischer Mitbürger durch die Nationalsozialisten im damaligen Rathaus verurteilt und damit Zivilcourage gezeigt. Um daran zu erinnern, habe sich ein Arbeitskreis gebildet, der das Projekt initiierte.

Der "Tachelespfad" versteht sich auch als Fingerzeig hin auf die Wertschätzung von Zivilcourage, Mitmenschlichkeit und Toleranz für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Langjährige Planungsphase

Nach langjähriger Planung und Umsetzung verbinde der Pfad teils interaktiv und multisensual Gestern, Heute und Morgen. Außerdem greife er verschiedene Themengebiete auf: Pfarrer Umfrid – damals und heute, die Ausgrenzungsgesellschaft, Einblicke in die jüdische Religion, das jüdische Gotteshaus, Zerstörung und Wiederaufbau sowie Zivilcourage und Toleranz. Gefördert worden sei das Projekt durch das Programm Leader Hohenlohe-Tauber  und zahlreiche Spenden.

 
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