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Tauberbischofsheim
Neujahrsgrüße während der Besatzungszeit
So sahen die Neujahrsgrüße 1947 aus, die in das Internierungslager Regensburg verschickt wurden.
Foto: Sammlung Uwe Büttner | So sahen die Neujahrsgrüße 1947 aus, die in das Internierungslager Regensburg verschickt wurden.
Uwe Büttner
 |  aktualisiert: 30.12.2021 02:23 Uhr

Neujahrsgrüße wie hier auf dem Foto wurden 1947 von Tauberbischofsheim in das Internierungslager Regensburg verschickt. In diesem Lager, das von der US-Armee geführt wurde, waren politische Leiter der NSDAP, Angehörige der Gestapo, der SA, des SD und der SS zur Entnazifizierung interniert. Das CIC-Camp bestand von 1945 bis 1948.

Manche Verfahren gegen einige von der Militärregierung verurteilten und internierten Personen dauerten noch bis Anfang der 1950er Jahre. Alle Deutschen über 13 Jahre benötigten den sogenannten eine Bescheinigung der Entnazifizierungsbehörden, im Volksmund auch "Persilschein" genannt. In einem mehrseitigen zweisprachigen Fragebogen mussten alle Mitgliedschaften in nationalsozialistischen Organisationen von 1933 bis 1945 akribisch aufgeführt werden. Ein ausführlicher Bericht über die Vorgehensweise wurde im Amtsblatt Nr. 14 der Militärregierung Amerikanische Zone Landkreis Tauberbischofsheim (Military Government Gazette) am 15. März 1946 unter dem Titel "Das neue Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus" veröffentlicht.

Teil der amerikanischen Besatzungszone

Das Gebiet der Amerikanischen Besatzungszone umfasste die Hansestadt Bremen sowie die Länder Hessen, Württemberg-Baden und Bayern. Tauberbischofsheim gehörte damals zur Amerikanischen Besatzungszone Württemberg-Baden (ab 1952 der nördliche Teil von Baden-Württemberg) und unterstand der örtlichen Amerikanischen Militärregierung. Der für den Landkreis Tauberbischofsheim zuständige Besatzungsoffizier residierte im Südflügel des Landratsamtes. Direktor der Militärregierung war Lieutenant John Zecca, sein Stellvertreter 1rst Lieutenant Athel W. Crocker. Im Jahr 1950 gab es am Bahnhofplatz 15 noch einen US-Resident mit einer Dienststelle für US-Angelegenheiten.

Erst mit der Währungsreform im Jahr 1948 bei der die Reichsmark entwertet und die Deutsche Mark als offizielles Zahlungsmittel eingeführt wurde, verbesserte sich das Leben der Bürger in der Stadt und im Landkreis Tauberbischofsheim. Die Kraftfahrzeugkennzeichen des Landkreises Tauberbischofsheim waren "AW 80" und "AW 96" - erst ab 1956 kam das heute noch gültige "TBB-Kennzeichen".

 
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