Die neue Tauberbrücke in Elpersheim ist für den Verkehr freigegeben worden. Insgesamt wurden hierfür vom Landkreis 5,2 Millionen Euro investiert, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis , der folgende Informationen entnommen sind.
Bevor die ersten Nutzerinnen und Nutzer mit Autos, Fahrrädern und zu Fuß das Bauwerk überquerten, durchschnitten Landrat Christoph Schauder, Weikersheims Bürgermeister Nick Schuppert, Ortsvorsteher Hans-Joachim Haas und als Vertreter des Bauunternehmens Leonhard Weiss der Bereichsleiter Ingenieurbau, Sascha Bißwanger, der Bauleiter Ingenieurbau, Michael Hallmeyer, und der Bauleiter Straßenbau, Philipp Wieland, das rot-weiße Absperrband. Ebenfalls mit Scheren ausgerüstet wurden der älteste Einwohner Elpersheims, Harry Welm, sowie zwei Ortsbewohner, die schon in den 1950er Jahren im Kindesalter das Band für die Freigabe der Vorgängerbrücke mit durchschneiden durften, Ruth Stirnkorb und Helmut Lang. Vertreter des Kreis-Straßenbauamtes waren Amtsleiter Markus Metz, Projektleiter Christian Meißner und für die örtliche Bauüberwachung Reinhold Ernst. Zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner des Ortsteils von Weikersheim wohnten der Verkehrsfreigabe bei.
Verkehrsfreigabe trotz Lieferengpässen rechtzeitig vor Weihnachten
Landrat Schauder zeigte sich glücklich darüber, dass die Verkehrsfreigabe trotz Lieferengpässen in den vergangenen Monaten rechtzeitig vor Weihnachten erfolgen konnte. Auch wenn es in der Vergangenheit manche kontroverse Diskussion gegeben habe, sei letztlich ein gutes Bauwerk entstanden. „Die neue Brücke kann in den nächsten Jahrzehnten jeglichen anfallenden Verkehr aufnehmen“, sagte er. Die Investitionssumme von 5,2 Millionen Euro sei viel Geld, auch für einen leistungsfähigen Landkreis wie den Main-Tauber-Kreis. „Aber das ist gut investiertes Geld.“ Mit dem Projekt sei auch ein wichtiger Beitrag dazu geleistet worden, um den Sanierungsstau bei den Kreisstraßen und -brücken im Landkreis Schritt für Schritt aufzulösen. Die vorherige Brücke musste aufgrund der schlechten Bausubstanz ersetzt werden.
Der Dank des Landrats galt dem Bauunternehmen Leonhard Weiss, der Stadt Weikersheim mit Bürgermeister Schuppert wie auch dem Teilort Elpersheim mit Ortsvorsteher Haas. Aufgrund der fehlenden Brücke sei Elpersheim während der Bauzeit förmlich in zwei Teile zerschnitten gewesen, zumal der motorisierte Verkehr eine recht weiträumige Umleitung nutzen musste. Das Landratsamt habe dabei jedoch stets das Ziel verfolgt, die Belastung für die Einwohnerinnen und Einwohner von Elpersheim so gering wie möglich zu halten, beispielsweise durch eine möglichst kurze Bauzeit.
Das Provisorium muss zurückgebaut werden
Landrat Schauder ging auch auf die aktuelle Diskussion darüber ein, ob die für die Bauphase geschaffene Brücke für Radfahrer und Fußgänger auf Dauer erhalten werden könne. „Das Provisorium war nur geleast und muss in diesen Tagen zurückgebaut werden, auch bei der Zuwegung fehlen die Genehmigungen für eine dauerhafte Lösung, die Gründung ist nur temporär“, machte er deutlich.
Es sei nun die Aufgabe der Stadt Weikersheim, sich in einem strukturierten Verfahren mit der Frage zu befassen, ob sie eine dauerhafte Brücke für Fußgänger und Radfahrer bauen will und kann.
Das Landratsamt stehe unterstützend zur Seite, beispielsweise bei der Identifikation geeigneter Förderprogramme. Zudem bestehe ganz grundsätzlich die Möglichkeit, dass sich der Landkreis nach entsprechender Beschlussfassung der Gremien an den verbleibenden Kosten nach Abzug möglicher Fördergelder beteiligen könnte.
Die neue Überquerung der Tauber wurde in Stahlverbundbauweise hergestellt
Bürgermeister Nick Schuppert betonte auch die gute Zusammenarbeit mit der Nachbarkommune Bad Mergentheim sowie der Ortsvorsteherin von Markelsheim, Claudia Kemmer, bei der Organisation der Umleitungsstrecke. Dennoch hätten die Einwohnerinnen und Einwohner von Elpersheim über Monate hinweg viele zusätzliche Kilometer mit einem entsprechenden zeitlichen und finanziellen Aufwand in Kauf nehmen müssen. Trotzdem sei die Akzeptanz hoch gewesen. „Wir können stolz sein auf das Erreichte und danken dem Landkreis für seine hohe Investition.“ Den möglichen Neubau einer weiteren Brücke für Fußgänger und Radfahrer werde man „in aller Gründlichkeit diskutieren“.
Die neue Überquerung der Tauber wurde in Stahlverbundbauweise hergestellt und hat eine Gesamtspannweite von 59 Metern. Am 14. Juli 2021 hatte der Kreistag der Vergabe der Bauarbeiten zugestimmt. Bereits ab August wurde dann die unter der Brücke aufgestaute Tauber abgelassen; im September begannen die Bauarbeiten zunächst mit der Herstellung der Behelfsumfahrung für Fußgänger und Radfahrer. Ab Oktober 2021 wurde die bestehende Tauberbrücke abgerissen. Meilensteine waren die Herstellung der Gründungspfähle im Dezember 2021/Januar 2022 und der eigentliche Brückenschlag mit dem Einhub gewaltiger Fertigteile im Juni 2022, darunter vier Stahlträger mit jeweils 28 Tonnen Gewicht.