
Die Stiftung "Jüdisches Museum Creglingen" zeigt im vom 17. September bis sechsten November die Ausstellung "Abgelegt – Genisafunde in Unterfranken und das Genisaprojekt Veitshöchheim". In einer Genisa werden Texte und Gegenstände, die nach jüdischer Religionsvorschrift nicht zerstört werden dürfen, deponiert. Folgende Informationen wurden einer Pressemitteilung des Jüdischen Museums Creglingen entnommen.
Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Arbeit des Genisa-Projekts Veitshöchheim. In Franken werden zur Aufbewahrung der besonderen Schriften in der Regel die Dachböden der Synagogen verwendet. Etwa 40 Genisa-Fundorte sind in dieser Region bekannt. Die meisten von ihnen sind ehemalige Synagogen. Weil das geborgene Material mehrheitlich sehr schlecht erhalten ist, wurde es zum größten Teil wenig beachtet.
Informationen über jüdisches Leben in Franken
Da diese Schriften jedoch wertvolle Informationsquellen für jüdisches Leben sind, richtete man 1998 das Genisaprojekt Veitshöchheim am Jüdischen Kulturmuseum Veitshöchheim ein, um die Funde systematisch zu erschließen. Im Rahmen des Projekts wurden Funde aus den Synagogen von Veitshöchheim (Landkreis Würzburg), Urspringen (Landkreis Main-Spessart), Goßmannsdorf (Landkreis Würzburg), Gaukönigshofen (Landkreis Würzburg), Altenschönbach (Landkreis Kitzingen), Wiesenbronn (Landkreis Kitzingen), sowie aus Kleinsteinach und Memmelsdorf (Landkreis Haßberge) erstmals komplett durchgesehen und in einer Datenbank erfasst.
Die Ausstellung "Abgelegt" zeigt ausgewählte Objekte aus den bisher inventarisierten unterfränkischen Funden: Tora-Wimpel, Gebetsriemen, Gebetbücher, Geschichten, Warenlisten, Strafarbeiten, private Notizen, Zeitungen, ein Arztrezept und vieles mehr. Die Ausstellung wird am 17. September um 19 Uhr im Jüdischen Museum eröffnet. Frau Singer-Brehm vom jüdischen Kulturmuseum Veitshöchheim wird in die Ausstellung einführen. Das Museum ist sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.