
Vor Schuljahresbeginn waren noch fast 200 Lehrerstellen in der Region unbesetzt: Für den Schulamtsbezirk Künzelsau, der die Landkreise Main-Tauber, Schwäbisch Hall sowie den Hohenlohekreis umfasst, waren allein im Bereich der Grund-, Haupt-, Werkreal-, Real-, Gemeinschafts- und Sonderschulen in der Summe 189 Lehrerstellen ausgeschrieben, wobei das Gros mit 74 offenen Stellen auf den Primarbereich entfiel, gefolgt von 66 offenen Stellen an den Schulen der Sekundarstufe I. Darüber hinaus waren im Zuständigkeitsbereich des Regierungspräsidiums weitere acht Stellen an den beruflichen Schulen ausgeschrieben.
In diesem Schuljahr konnten "nahezu alle offenen Lehrerstellen im Main-Tauber-Kreis besetzt werden", das berichtet Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart, der sich bei Kultusministerin Theresa Schopper nach der Lehrkräfteversorgung informiert hatte, in einer Mitteilung, der diese und folgende Informationen entnommen wurden.
Derzeit gebe es noch elf offene Stellen, acht davon im Schulamtsbezirk Künzelsau. Mit Blick auf die Berufsschulen konnten zum Stichtag am 16. Oktober, fünf Stellen nachbesetzt werden, sodass in diesem Bereich noch drei offene Stellen verzeichnet werden, schreibt Reinhart mit Verweis auf die Auskunft der Kultusministerin.
Gymnasien weisen den höchsten Versorgungsgrad im Main-Tauber-Kreis auf
Gerade bei den Grund-, Haupt-, Werkreal- und Gemeinschaftsschulen seien zudem auch einige Stellen erst noch während des laufenden Schuljahres besetzt worden. Deshalb sei der Versorgungsgrad an diesen Schularten in der vorläufigen Statistik zum Schuljahresbeginn lediglich mit 97,4 und nicht mit 100 Prozent angegeben, erklärt er weiter. Für die Zahlenerhebung Mitte Februar könne deshalb noch grundsätzlich mit einem höheren Wert gerechnet werden.
Den höchsten Versorgungsgrad weisen im Regierungsbezirk derzeit mit 106 Prozent die Gymnasien auf. Allerdings waren bereits vor Beginn des Schuljahres allein im Main-Tauber-Kreis 139 Lehrerinnen und Lehrer über 60 Jahre alt, wobei darunter auch Pensionärinnen und Pensionäre mitgezählt werden, die vertretungsweise aushelfen.
Aufgrund des steigenden Personalbedarfs habe der Landtag im Doppelhaushalt laut Reinhart für 2025 und 2026 die Schaffung von 300 neuen Lehrerstellen beschlossen. Diese sollen vorwiegend an den Grundschulen im Land, aber auch an den Sonderschulen und den Gymnasien eingesetzt werden. Denn aufgrund der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium werde auch in diesem Bereich von einem höheren Lehrerbedarf ausgegangen. Die Änderung des Schulgesetzes hatte der Landtag noch vor Weihnachten in Erster Lesung beraten.