Die Landkreisverwaltung, ihre Kommunen sowie zahlreiche Feuerwehrkommandanten aus dem Main-Tauber-Kreis haben sich zum "Sicherheitstag für Kommunen" in Tauberbischofsheim getroffen. In dem gemeinsamen Austausch standen die Krisenprävention, eine gesicherte Kommunikationsstrategie, aktuelle technische Voraussetzungen und geplante Notfalltreffpunkte im Vordergrund. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis hervor, aus der auch die folgenden Informationen stammen.
"Die Gemeindeverwaltungen sind besonders im Krisenfall wichtige Schaltzentralen vor Ort und erster Ansprechpartner für eine geordnete Schadensabwehr. Vorbereitung und Kommunikation sind dabei elementare Schlüssel, um eine Krise erfolgreich zu bewältigen", erklärte Erster Landesbeamter Florian Busch.
Satellitenkommunikation und Hochwasserwarnsystem
Um im Krisenfall eine reibungslose Abstimmung zwischen den einzelnen Verwaltungsebenen zu ermöglichen, bedarf es einer gesicherten Kommunikationsstrategie. Hier empfiehlt das Landratsamt als Untere Katastrophenschutzbehörde die Beschaffung von Satellitenkommunikationstechnik nach einem einheitlich abgestimmten Konzept. "Sie ermöglicht im Krisenfall einen gesicherten und unabhängigen Kommunikationskanal", sagte Andreas Geyer als Leiter der Stabsstelle Brand-/Katastrophenschutz, Rettungswesen beim Landratsamt Main-Tauber-Kreis.
Einen Blick über den Tellerrand ermöglichte der Vortrag über das intelligente Hochwasserwarnsystem Noysee, das als sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Pegelmessstellen im Land Baden-Württemberg agieren kann. Der Mehrwert des Systems liegt vor allem darin, dass bisher nicht überwachte Flächen auf Gemeindeebene eingebunden werden können. Besonders bei Starkregenereignissen können trockene Gräben und kleine Bäche schnell zu stark wasserführenden und unberechenbaren Gewässern werden, die große Schäden verursachen können.
Jürgen Segeritz, stellvertretender Leiter der Stabsstelle Brand-/Katastrophenschutz, Rettungswesen, verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Empfehlung des Landes Baden-Württemberg, in den Gemeinden Konzepte für "Notfalltreffpunkte" und "Leuchttürme" zu erarbeiten. Notfalltreffpunkte sind überregionale und zentrale Anlaufstellen für den Katastrophenfall, die beispielsweise Medizin, Nahrungsmittel und medizinische Versorgung bieten. "So können durchgängig besetzte Feuerwehrhäuser beispielsweise als erste Anlaufstation für Bürgerinnen und Bürger dienen. Sie bündeln im Katastrophenfall aktuelle Informationen, Dienstleistungen, Erste-Hilfe-Maßnahmen und bieten funktionierende Kommunikationskanäle", erklärte Segeritz.