Die Appel GmbH mit idyllischem Sitz zwischen Königshofen und Sachsenflur hat sich auf die Produktion von Komponenten aus Elastomer- und Kunststofftechnik spezialisiert. Das Portfolio reiche von Milchschläuchen über Auto-Lenkstockverkleidungen bis hin zu Dichtungen und Bauteilen für den Sanitärbereich, schreibt die Stadtverwaltung Lauda-Königshofen in einer Pressemitteilung anlässlich eines Firmenbesuchs von Bürgermeister Lukas Braun und der Wirtschaftsförderungs-Fachbereichsleiterin Sabine Baumeister.
1956 von Bruno Appel und einem Partner auf dem Gelände einer ehemaligen Wassermühle gegründet, zähle das Unternehmen heute mehr als 400 Mitarbeiter an drei Standorten – neben Lauda-Königshofen sind dies noch Boleslawiec (Polen) bei Görlitz und Gedern im Wetteraukreis. "Vor 65 Jahren hat mein Großvater hier im Taubertal die ersten Gummiformteile hergestellt. Zuvor wurden auf dem weitläufigen Firmengelände Getreide und Gewürze gemahlen, Holz gesägt und zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die umliegenden Ortschaften sogar Strom erzeugt", berichtete eingangs Michael Appel, der die Firma gemeinsam mit seinem Vater Jürgen leitet.
Dass man mittlerweile zu einem wichtigen Lieferanten für die Automobilbranche geworden sei, sorge für ein verlässliches Standbein. "Wir haben uns nie von bestimmten Herstellern abhängig gemacht und stehen der gesamten Branche als kompetenter Partner zur Seite. Da wir vom Rohstoffeinkauf über die eigene Mischungsherstellung der Elastomere sowie der Konstruktion und Entwicklung der Bauteile alles im eigenen Hause darstellen können, haben wir eine hohe Wertschöpfung in der Gruppe. Durch die zentrale Lage in Europa nutzen wir logistische Vorteile. Die Betreuung unserer Kunden ist auf kurzen Wegen möglich. Das macht uns relativ krisensicher", erläuterte Jürgen Appel gegenüber dem Bürgermeister.
"Darüber hinaus haben wir kürzlich eine rutschhemmende Halterung für Smartphones auf den Markt gebracht, die in zahlreichen Modellen eingesetzt wird", fügte Sohn Michael hinzu. Dass man auch Saudi-Arabien und China mit Produkten beliefere, sieht Jürgen Appel als einen Beweis für die Qualität und Zuverlässigkeit der eigenen Produkte, heißt es in der Pressemitteilung.
Der Fachkräftemangel ist ein Problem
Beim Vor-Ort-Besuch im Rahmen der Wirtschaftsförderung zeigten sich Braun und Baumeister beeindruckt von den vielen unterschiedlichen Unternehmen und Branchen, mit denen das Traditionsunternehmen langjährig zusammenarbeitet. Angesprochen auf die aktuelle Nachwuchs- und Fachkräftesituation, teilten die Geschäftsführer mit, dass es tatsächlich schwierig geworden sei, im technischen Bereich geeignete Auszubildende zu finden.
Über Kooperationen mit den örtlichen Schulen könnten eventuell neue Mitarbeiter gewonnen werden, die sich dann dauerhaftes Know-how aneignen und gemeinsam mit der Firma an Erfahrung wachsen, schlug Baumeister vor.
Im Anschluss an den Firmenrundgang, der auch Einblicke in die neue Produktionshalle mit automatisierten Arbeitsvorgängen enthielt, erkundigten sich die Stadtvertreter nach Möglichkeiten, das Unternehmen mit Jahresumsätzen von mehr als 50 Millionen Euro weiter voranzubringen. In diesem Zusammenhang bekräftigten Jürgen und Michael Appel den Wunsch nach einem schnelleren Breitbandausbau.