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Wittighausen
NABU zeichnet schwalbenfreundliche Hausbesitzer aus
Das Bild zeigt Familienmitglieder von drei Generationen.
Foto: NABU | Das Bild zeigt Familienmitglieder von drei Generationen.
Bearbeitet von Karin Angerer
 |  aktualisiert: 23.08.2019 02:11 Uhr

Noch kennen wir sie vor allem als Flugkünstler und Sommerboten: die Schwalben. Doch in Deutschland gibt es sie immer seltener. Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ will der  Naturschutzbund Deutschland (NABU) diesem Trend entgegenwirken und zeichnet ab sofort bundesweit Menschen aus, die die gefiederten Glücksbringer an ihren Häusern nisten lassen.

Brutplätze werden knapper

Jetzt im Herbst sammeln sich die Mehl- und Rauchschwalben zum Abflug in die afrikanischen Überwinterungsgebiete. Im April und Mai nächsten Jahres kehren sie zurück, um in unseren Dörfern und Städten zu brüten. Doch so zahlreich wie früher sind die Schwalbenbestände nicht mehr. Ihre Zahl gehe immer weiter zurück, auch in Unterwittighausen, heißt es in einer Pressemitteilung des NABU. Eine der Hauptursachen sei der Verlust an Brutplätzen. Dazu komme, dass ihre Nahrungsgrundlage, die Fluginsekten, knapp werden.

In Dörfern und Städten verschwinden zusehends Nester durch Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden. Häufig würden die Nester auch illegal beseitigt, und das, obwohl das Zerstören ihrer Brutstätten unter strenger Strafe stehe. Auch die aktuellen Hygieneanforderungen moderner Viehställe und Scheunen seien ein Grund, weshalb Schwalben keine Möglichkeiten zum Einfliegen vorfänden. Feldwege, Einfahrten und Dorfplätze werden oft flächendeckend zubetoniert, kritisiert NABU, sodass die Vögel  weniger Pfützen und somit Lehm für ihren Nestbau finden könnten. 

Mit der Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“ möchte die NABU-Ortsgruppe Wittighausen dazu beitragen, die Akzeptanz für Schwalben und deren Nester in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Brutplätze zu erhalten und neue zu schaffen. „Jeder kann mit einfachen Mitteln Schwalben an seinem Haus willkommen heißen: mit Nestgrundlagen wie Rauputzstreifen oder Brettchen, Kunstnestern und einer Lehmpfütze im Garten“, erklärt NABU-Sprecher Jürgen Hönninger.

Plakette verliehen 

Die NABU Ortsgruppe Wittighausen freute sich, die Besitzer des Pferdehofs  Konrad mit der Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“ auszuzeichnen. Der Pferdehof ist mit über zehn bewohnten Nestern der bedeutendste Standort von Rauchschwalben in Unterwittighausen. Während Mehlschwalben an den Häusern brüten, kommen Rauchschwalben fast ausschließlich in Ställen vor.

Auf dem Hof Konrad wird von Generation zu Generation die Liebe für die Schwalben weitergegeben. Der Bruterfolg dieses Jahr sei sehr gut gewesen, die Nester waren jeweils mit bis zu sechs Jungen belegt und das auch bei der zweiten Brut. Insgesamt werden mit den Jung- und Alttieren in den nächsten Wochen weit über 100 Rauchschwalben den Hof Richtung Afrika verlassen.

Ausgezeichnet wurden vier weitere Familien, die sich über einen guten Bestand an Mehlschwalben an den Häusern freuen. Die Plakette erhielten Familie Günther Auernhammer, Stefan Hoos, Leo Englert aus Unterwittighausen und Familie Heinz Weber aus Vilchband.

Informationen erteilt Jürgen Hönninger von der NABU-Ortsgruppe unter Tel.: (09347)929088).

 
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