Die Musikkapelle Vilchband ist weit über die Grenzen des kleinen Dorfes bekannt, das zusammen mit Unterwittighausen, Oberwittighausen und Poppenhausen die Gemeinde Wittighausen bildet, und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Gegründet wurde die Kapelle im Jahr 1921, weshalb sie vom 2. bis 5. September ein großes Jubiläumsfest veranstaltet.
Der neben der Feuerwehr zweitgrößte Verein im Ort hat sich viel einfallen lassen, um die Besucher und Besucherinnen an vier Tagen zu erfreuen. Beginn ist am Freitag, ab 19 Uhr, mit einem Beatabend. Hier spielt die teils aus Vilchband stammende Band "Lost Eden".
Am Samstag startet man um 17 Uhr. Der Sonntag beginnt mit einem Festgottesdienst, bevor um 13.30 Uhr ein Festumzug durch den Ort läuft. Dieser endet am großen Festzelt am Beachvolleyballplatz, wo es zu einem Massenkonzert aller teilnehmenden Blaskapellen kommt. Danach ist Festbetrieb.
Der Montagnachmittag gehört ab 14 Uhr den Kindern und Senioren. Außerdem wird es Landmaschinenvorführung geben, bevor ab 17 Uhr Blasmusik und ein zweiter Festumzug das Ende einläutet.
Musiklehrer wurde in Anfangszeiten mit Naturalien bezahlt
Etwa 180 Helfer und Helferinnen sind im Einsatz, davon etwa 140 Nichtmusizierende. "Der ganze Ort fiebert auf das Fest hin", weiß Simon Ebert, Schriftführer der Musikkapelle.
Dass es einmal so weit kommen wird, hatten die zehn Gründer 1921 bestimmt nicht gedacht. Sie wollten einfach nur Musik machen und kauften ihre Musikinstrumente selber. Geübt wurde übrigens in einem Raum über dem Pferdestall von Landwirt Michael Baumeister.
Ein Musiklehrer Mangold aus Würzburg gab den ersten Unterricht. Hierfür wurde er in Naturalien entlohnt. Die Schüler brachten zu den Proben immer einen Sack Brennholz mit. War eine Fuhre mit dem Leiterwagen voll, wurde diese von Michael Baumeister und seinem Sohn Edmund mit Pferden zum Musiklehrer nach Würzburg gefahren.
Musikkapelle wurde 1949 wieder gegründet
Als die Kapelle mit den Blechblasinstrumenten einigermaßen spielen konnte, wurden einige auch auf Streichinstrumente ausgebildet. So erlernte Edmund Baumeister die erste Geige, Michael Weber die zweite Geige und Heinrich Lutz die Baßgeige, wie Paul Thimm recherchiert hat.
Bei der Tausend-Jahrfeier des Ortes 1937 trat die Kapelle letztmals gemeinsam auf. Sie wurde 1949 allerdings wieder gegründet. Im Herbst 1950 schloss sich die Musikkapelle der Feuerwehr an und war von dort an eine Feuerwehrkapelle mit entsprechender Uniform. 1971 trennte man sich von der Feuerwehr und wurde wieder selbstständig.
Wer mehr über die lange und fast lückenlose Geschichte der Musikkapelle Vilchband erfahren möchte, kann während des Festes in der ausliegenden Festzeitschrift nachlesen.