Der plötzliche Schulschluss im Frühjahr letzten Jahres und die lange Zeit des digitalen Fernunterrichts hatten auch bei den Schülern des Martin-Schleyer-Gymnasiums (MSG) Spuren hinterlassen. Soziale Kontakte mussten auf das Minimalste reduziert werden, es fand kein lebendiger Austausch unter Schulkameraden mehr statt. Um diesem eher tristen Alltag etwas Farbe zu geben und dem vielen fehlenden Austausch etwas entgegenzusetzen, hat sich Kunstlehrerin Stephi Baumann etwas einfallen lassen: Alle Schüler und Schülerinnen, Eltern und Kollegen und Kolleginnen waren aufgerufen, sich künstlerisch mit der Corona-Pandemie auseinanderzusetzen und so als Schulgemeinschaft gemeinsam kreativ zu werden, unter dem Titel des Wettbewerbs: #MSG#GemeinsamKreativZuhause.
Bei der Kunstform war den Teilnehmenden freie Wahl gelassen, schreibt die Schule in einer Pressemitteilung. Ob Wasserfarben oder Aquarell, Zeichnungen in Schwarz-Weiß oder in Bunt, dreidimensionale Darstellungen aus Pappmaschee und anderen Materialien, Fotografien, Videos oder gar sprachliche Kunstwerke wie zum Beispiel Gedichte – alles war möglich.
Bis zum Ende des vergangenen Schuljahres konnten die Beiträge eingereicht werden. Insgesamt kamen über 90 Kunstwerke zustande. Die Prämierung fiel der Jury, die von den beiden Schülerinnen und Leiterinnen der Kunst-AG Maren Daub und Melina Hellhorn fachmännisch unterstützt wurden, folglich nicht leicht. Bei der Wahl der besten 20 Beiträge lagen verschiedene Kriterien zugrunde. Eine Auswahl aller Beiträge wurde in die eigens hierfür eingerichteten Kunstausstellung im Schulgebäude zu Beginn des aktuellen Schuljahres aufgenommen.
Auffällig war, dass sich die meisten Künstler positiv mit der Corona-Pandemie auseinandersetzten. Optimistisch betrachteten die jungen Künstler die Pandemie als etwas, das sie überwinden können, dem sie auch Positives abgewinnen. Dies spiegelten unter anderem die bunten Farben der Kunstwerke wider oder die dargestellten Motive, welche den Zusammenhalt in der Schulgemeinschaft betonten und die Bekämpfung der Pandemie aufzeigten. Die Schattenseiten der Pandemie beleuchteten dennoch einige nur wenige Künstler, was diese kritischen Werke aber umso interessanter machte und eine große Vielfalt in den Wettbewerb brachte.
Die Prämierung der besten Werke konnte zum Ende dieses Schuljahres nun im kleineren Rahmen unter Corona-Bedingungen stattfinden. Nicht nur die 20 Sieger erhielten einen Preis, sondern jeder Teilnehmer bekam ein künstlerisch gestaltetes Dankeschön.