Die Faszination Motorrad hält man beim Motorrad-Team-Grünbach (MTG) seit vielen Jahren hoch. Die Vereinsmitglieder hatten sich schon in früher Jugend zusammengefunden. Neben gemeinsamem Schrauben an den Maschinen standen schon bald vielfältige Ausfahrten auf dem Programm.
Doch wer zu anderen Vereinen fährt, will auch Gegeneinladungen aussprechen und selbst einladen. So wurde vor mittlerweile 45 Jahren das Motorradtreffen in Paimar aus der Taufe gehoben. Bis auf die beiden Pausenjahre wegen der Coronapandemie fand das Treffen in jedem Jahr statt, eine unglaubliche Leistung für den kleinen Verein, der auch immer ein Rahmenprogramm für die anreisenden Motorradfahrer und Motorradfahrerinnen bietet. Neben einer Ausfahrt mit pittoresken Zielen in der Umgebung des Grünbachtals trifft man sich am Abend immer im Festzelt bei Musik und gutem Essen.
Weit weg von den gängigen Klischees der motorradfahrenden Rocker ist man hier unterwegs. Es gilt nur der Spaß am Hobby. Zu vielen anderen Clubs hat sich so in den vielen Jahren eine mehr als freundschaftliche Beziehung, auch bei der Dorfgemeinschaft, gebildet. Regelmäßig öffnen die Einwohner und Einwohnerinnen von Paimar ihre Häuser für alle, die nicht im Zelt übernachten wollen. Selbst kleinere Hilfen bei Reparaturen der Motorräder sind an der Tagesordnung. "Wir sind hier gut akzeptiert", sagt Edgar Oettig, Vorsitzender des MTG der ersten Stunde, voller Stolz. Zusammen mit seinen Kollegen und Kolleginnen stemmt der Verein jedes Jahr die Unterbringung und Bewirtung der Gäste. Die kommen aus Augsburg, Nürnberg, dem Schwarzwald, vom Bodensee, aber auch aus dem Norden der Republik, aus dem niederländischen Vaarle oder aus dem niedersächsischen Scheßel.
Seit Corona baut man das Festzelt auf dem Dorfplatz direkt neben dem Clubheim in Paimar auf, früher fand das Motorradtreffen auf einer Wiese eines Motorradfreundes statt. Der neue Standort hat viele Vorteile, so Edgar Oettig. Die ganze Logistik des Motorradclubheims kann genutzt werden, man muss kein Stromaggregat mehr organisieren und auch die Angst auf der nassen Wiese auszurutschen, ist geringer. Dafür sind Festzelt und Zeltlager etwas auseinander, aber das stört die Gäste nicht. "Wir haben es ihnen vorher mitgeteilt und sie kommen trotzdem", freut sich der 1. Vorsitzende des MTG Edgar Oettig.
Auch viele Helfer und Helferinnen aus Paimar und den anderen Ortsteilen von Grünsfeld sind am Start, damit es den Motorradenthusiasten an nichts fehlt. Es ist ein Fest für alle und so kam man in diesem Jahr auf die Idee, den BMW K 1600 Gespannfahrer und -fahrerinnen eine Plattform zu bieten. Sie trafen sich erstmals in Paimar, im kommenden Jahr wollen sie wiederkommen.