
Am Freitag machte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) Station in Lauda-Königshofen. Der Minister besuchte die Mobilitätszentrale am Bahnhof Lauda, ein Vorzeigeprojekt für den Ausbau nachhaltiger Mobilität im ländlichen Raum, und informierte sich vor Ort über deren positive Entwicklung. Anschließend verschaffte er sich bei einem Rundgang mit Bürgermeister Lukas Braun einen Eindruck von den Fortschritten und Plänen im Sanierungsgebiet am Bahngelände.
Die Mobilitätszentrale in Lauda, die seit Mai 2024 in Betrieb ist, dient als zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, die sich über die vielfältigen Möglichkeiten im öffentlichen Nahverkehr informieren möchten. Thorsten Haas, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Main-Tauber (VGMT), präsentierte die bisherigen Erfolge: "Seit der Eröffnung wurden bereits über 2000 Beratungen durchgeführt. Die Nachfrage zeigt, wie wichtig solche Angebote gerade im ländlichen Raum sind."
In der Mobilitätszentrale werden Informationen zu Fahrplänen, Ticketoptionen, Carsharing und Radverleihsystemen gebündelt und in persönlicher Beratung vermittelt. "Es geht darum, den Menschen den Zugang zu nachhaltiger Mobilität so einfach wie möglich zu machen", erklärte Haas.
Verkehrsminister Hermann lobte die Arbeit der Einrichtung und unterstrich deren Vorbildcharakter: "Die Menschen wünschen sich persönliche Beratung, besonders wenn es um komplexe Mobilitätsfragen geht. Mobilitätszentralen wie in Lauda sind wichtige Knotenpunkte, um den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel zu erleichtern. Sie schaffen Vertrauen und helfen, die Verkehrswende vor Ort umzusetzen."
Auch Landrat Christoph Schauder hob die Bedeutung der Mobilitätszentralen im Kreis hervor: "Mit den Standorten in Lauda, Wertheim und Bad Mergentheim haben wir ein starkes Netz geschaffen, das die Mobilität im Main-Tauber-Kreis verbessert. Sie sind ein wichtiger Schritt, um die Verkehrswende auch in den ländlichen Regionen voranzutreiben und die Lebensqualität zu steigern."
Nach dem Besuch der Mobilitätszentrale führte Bürgermeister Lukas Braun den Minister durch das Sanierungsgebiet am Bahngelände, ein Schlüsselprojekt der Stadtentwicklung. Braun erläuterte die Pläne, die ehemalige Industriebrache zu einem modernen Quartier mit Wohn-, Gewerbe- und Freizeitflächen zu entwickeln. Besonders wichtig sei die direkte Verknüpfung des Areals mit dem Bahnhof, um den öffentlichen Nahverkehr und nachhaltige Mobilitätsformen zu fördern.
"Wir schaffen hier ein urbanes und gut angebundenes Quartier, das die Geschichte der Stadt bewahrt und gleichzeitig die Bedürfnisse der Zukunft berücksichtigt", erklärte Braun. Geplant sind unter anderem sichere Rad- und Fußwege sowie neue Nutzungsmöglichkeiten für die historischen Gebäudestrukturen.
Minister Hermann zeigte sich beeindruckt von der Vision der Stadt und betonte die landesweite Relevanz solcher Projekte: "Die Sanierung dieses Geländes ist ein Vorbild dafür, wie Städte brachliegende Flächen nachhaltig und zukunftsorientiert umgestalten können. Mit klugen Konzepten wie diesem verbinden wir Klimaschutz, Mobilitätswende und städtische Lebensqualität."
Der Besuch des Ministers endete mit einem intensiven Austausch mit den Fraktionsvorsitzenden des Kreistags im Rathaus in Lauda. Themen wie die Bahnunterführung Nord, der Doppelbahnübergang an der B292, der Stand der Lärmaktionsplanung, dem Radwegneubau und die Verlegung der Landesstraße L511 von der Rathausstraße in den Kugelgraben standen im Mittelpunkt.