Für eine Art Aufbruch und Rückkehr in die Normalität sorgte die erstmals praktizierte Kombination aus Mitgliederversammlung und verkürztem Fränkischen Abend des Heimat- und Kulturvereines (HKV) Lauda, wozu sich rund 60 Besucher im Saal der historischen Pfarrscheune eingefunden hatten. Innerhalb der gut zweieinhalb Stunden spannte sich dabei der Bogen von einzelnen Berichten über diverse Erinnerungen bis hin zu einem Film aus den 1950er Jahren.
„In der Pandemie war es nur sehr eingeschränkt möglich, den Verein ‚werbewirksam‘ nach außen darzustellen“, bedauerte einerseits der Vorsitzende Werner Hellinger, der gleichzeitig dazu aufrief, jetzt wieder verstärkt die Ziele in der Öffentlichkeit zu artikulieren. Der Blick gehe ab sofort nach vorne.
Wie gewohnt bewirtet von eifrigen Helfern der KJG Lauda freute sich der HKV-Vorsitzende unter anderem über Abordnungen der Heimatfreunde aus Tauberbischofsheim und Sachsenflur und auch die Anwesenheit des Ehrenpräsidenten Günter Besserer und des Altbürgermeisters aus Bütthard, Edwin Gramlich. Hellinger bezifferte in etwa gehaltene Mitgliederzahl nach aktuellem Stand auf genau 248. In seinem Tätigkeitsbericht, den der Vorsitzende für den verhinderten Schriftführer Rolf Lehmann vortrug, wies er noch einmal darauf hin, dass die Pandemie die beiden im Fokus stehenden Jahre 2020/21 doch erheblich beeinflusst habe.
Viele Vorhaben ausgefallen
Viele Vorhaben wie der Frühlingsmarkt oder der Ausflug nach Volkach seien zwar zunichte gemacht worden, doch einiges habe man dennoch auf die Beine gestellt, hob der Vorsitzende hervor, der zum Beispiel die Fahrt zu den Röttinger Festspielen in das Gedächtnis zurückrief, einen Fixpunkt, den man weiter ins Auge fasse. Neben dem Gang über den Stadtfriedhof und der Führung durch die Marienkirche, was auf großes Interesse in der Bevölkerung gestoßen sei (wir berichteten), habe man auch den lange trockengelegten Kiliansbrunnen wiederbelebt, dank einer großzügigen Spende von Dr. Gerhard Wobser, so die Aussage.
Aber auch der Verein selbst habe finanzielle Unterstützung geleistet, wusste Werner Hellinger, der auf jeweils 800 Euro für die Orgel in der St.-Jakobus-Kirche und für die Instandsetzung der Uhr an der Friedenskirche aufmerksam machte. Je 500 Euro seien außerdem in die Reparatur eines Bildstockes und an die Taubertäler Hilfsgemeinschaft nach dem Erdbeben in Haiti geflossen. Beim Besuch von Bürgermeister Lukas Braun im Vereinsheim Stapfe-Heiner-Haus habe man auch beim Abstecher zum Gartenhaus den dort dringenden Handlungsbedarf zwecks Erhalts zur Sprache gebracht.
Nach einem Schwenk zu den Vorstandssitzungen in der Galerie gehörte das Mikrofon daraufhin erst einmal dem Schatzmeister Hubert Segeritz, der logischerweise weniger Kontobewegungen bilanzierte, das vorhandene Guthaben aber als unabdingbar benannte hinsichtlich eventueller Ausgaben für das vereinseigene Domizil. Es gab keinerlei Beanstandungen, der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
In seiner Vorschau auf die geplanten Aktivitäten im nächsten Jahr streifte Werner Hellinger erst noch einmal kurz den Röttinger Aufenthalt und den möglichen Beitrag mit der Präsentation des Heimatmuseums zum Tag des offenen Denkmals, bevor er vor allem auf die Mitgliederversammlung im März abhob, stünden hier doch Wahlen auf der Tagesordnung. Er gab die zahlreichen Gewinner zu den Bilderrätseln mit dem Thema „Kennst du deine Heimat?“ in den beiden zuletzt erschienenen Zeitschriften „Die Brücke“ bekannt und stellte lesenswerten Beitrag darin heraus.
Aus ihrem eigentlich erst nur für das private Umfeld aufgelegten Buch mit dem Titel „Erinnerungen an meine Kindheit und Jugendzeit“ habe Anni Schleicher dem HKV ein Kapitel zum Abdruck überlassen, was der Verein mit einem Blumengebinde honorierte. Nach der Pause wurde ein 1956 gedrehter Film gezeigt. Das Zeitdokument „Bei uns Zuhause – Mit der Kamera kreuz und quer durch unseren Ort“ erwies als ein liebenswerter Streifzug durch Lauda.
Kalender für 2022
Abschließend zeigte sich Werner Hellinger zuversichtlich, dass die 20. Ausgabe der „Brücke“ mit dem Leitartikel über die Post in der hiesigen Kommune noch zum Ende des Jahres verteilt werden könne. Der Verein rufe auch zur Teilnahme an der Feier zum Volkstrauertag am 14. November ab 14 Uhr auf. Der Vorsitzende machte auch noch Werbung für den 2022er-Kalender mit Bildern von Alt-Lauda. Den Kalender gibt es bei Foto Besserer in der Bahnhofstraße 26 in Lauda; außerdem bei allen Vorstandsmitgliedern des Heimat- und Kulturvereines.