Für die Eisenbahnfans gab es am Sonntag ein ganz besonderes Schmankerl: Sonderfahrten eines historischen Zuges zwischen Tauberbischofsheim und Lauda mit Halt in Dittigheim und Tauberbischofsheim – leider nicht in Distelhausen. Organisiert hatte das die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) unter der Federführung von Heiko Focken.
Mit über 50 Minuten Verspätung, erwartet von einigen Eisenbahnfans, traf der Schnelltriebwagen VT 12 506 / 507 aus dem, Jahr 1957 mit dem Kosenamen "Stuttgarter Rössle" auf Gleis 2 im Bahnhof Tauberbischofsheim ein. Alle nachfolgenden Pendelfahrten konnten zeitnah durchgeführt werden. Überall an der Strecke waren Fotografen und Hobbyfilmer unterwegs, um den Moment mit dem historischen Triebwagen einzufangen.
Der Verbrennertriebwagen VT 12,5 wurde von 1953 bis 1957 gebaut und bei der Bundesbahn im Städteverkehr als Schnelltriebwagen eingesetzt. Wegen seiner markanten Form wurde dieser auch liebevoll "Eierkopf" genannt. 1954 wurde der Schnellzug beim Bahnbetriebswerk Hamburg-Altona stationiert. Von dort aus war er bis Mai 1967 auf der Bahnstrecke Hamburg-Kopenhagen im Einsatz. Der Triebwagen hat zwei 1000-PS-Dieselmotoren und beschleunigt den über 100 Meter langen Zug auf bis zu 140 Kilometer pro Stunde.
1988 übernahm die DB Freizeitgruppe VT 612 den Dieseltriebwagen. Nach der Restaurierung wurde dieser vom damaligen Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel auf den Namen "Stuttgarter Rössle" getauft. Auf dem Triebwagen ist die Bezeichnung VT 12 506 / 507 BD Stuttgart (Bahndirektion Stuttgart) zu lesen. Seit 1991 ist dieser Schnelltriebwagen von Stuttgart aus für Sonderfahrten unterwegs.