„Das ehemalige Klosterareal hier in Gerlachsheim ist eines unserer wertvollsten Kulturgüter im mittleren Taubertal", so der CDU-Kreisvorsitzende Wolfgang Reinhart (MdL) im Rahmen eines Ortstermins, bei dem sich der Kreisvorstand und die Ortsvorsitzenden ein gutes Bild von der aktuell als Seniorenzentrum genutzten Anlage machen konnten.
Frei nach der Divise „einmal sehen ist besser als 1000 Mal hören“ führte Heimleiterin Silvia Müller die Anwesenden, darunter auch mehrere Kreisräte, durch die Einrichtung und machte deutlich, dass in den nächsten Jahren viel Geld investiert werden müsse, um das Gebäude in irgendeiner Form weiterhin nutzen zu können.
Schock
Nachdem bereits im November 2008 bekannt geworden war, dass der Landkreis sein dort momentan untergebrachtes Pflege- und Altersheim schließen wird, war es zunächst vorgesehen, dass hier unter der Trägerschaft des Caritasverbands ein Wohnheim für Behinderte eingerichtet wird. Der Schock unter in der Bevölkerung sei gewaltig gewesen, als im vergangen Jahr bekannt wurde, dass nun auch dieses Konzept geplatzt und die Zukunft des Gebäudes dadurch ungewiss geworden sei, betonte der örtliche Stadtrat Norbert Groß.
Nun liege es Landkreis und am Land Baden-Württemberg als Eigentümer an einem Strang zu ziehen, um das Gebäude zu sanieren und gemeinsam ein geeignetes Zukunftskonzept für eine Folgenutzung zu finden, ergänzte hierzu der Ortsvorsitzende der CDU-Gerlachsheim Dominik Martin.
Zwei Millionen
Reinhart stellte zudem fest, dass die Kosten einer Sanierung einen höheren Millionenbetrag ausmachen würden. Bereits im vergangenen Jahr hatte er sich in dieser Sache an das Wirtschafts- und Finanzministerium in Stuttgart gewandt und vom damaligen Staatsekretär Ingo Rust eine Zusage erhalten, dass sich das Land im Falle einer Verlängerung des Erbpachtvertrags mit rund zwei Millionen Euro an der Sanierung beteiligen würde.
Dies sei zwar ein Anfang, gehe aber noch nicht weit genug, betonte der Abgeordnete. In Anbetracht der geschätzten Gesamthöhe der Sanierungskosten und enormen kulturellen Bedeutung des ehemaligen Klosters für die gesamte Region habe das Land Baden-Württemberg aus seiner Eigentümerstellung heraus „ganz besondere Pflichten“, so MdL Reinhart weiter.