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STUTTGART
Metalldiebstähle gehen zurück
Begehrter Platz bei Metalldieben: Verschrottete Autos liegen in Stuttgart auf einem Schrottplatz übereinander. Die Zahl der Metalldiebstähle im Südwesten geht zurück, trotz einer vergleichsweise hohen Nachfrage auf den Rohstoffmärkten.
Foto: DPA | Begehrter Platz bei Metalldieben: Verschrottete Autos liegen in Stuttgart auf einem Schrottplatz übereinander. Die Zahl der Metalldiebstähle im Südwesten geht zurück, trotz einer vergleichsweise hohen Nachfrage auf ...
Redaktion Süd
 |  aktualisiert: 22.12.2015 14:53 Uhr

Metalldiebe sorgen für Finanzlöcher und Verspätungen bei der Bahn. Manchmal räumen sie ganze Baustellen leer. Im Vergleich zum Vorjahr haben sie im Südwesten allerdings seltener zugeschlagen – trotz einer vergleichsweise hohen Nachfrage auf den Rohstoffmärkten.

Die Zahl der Metalldiebstähle in Baden-Württemberg geht zurück. Lag sie 2012 noch bei rund 1900, fiel sie im Jahr 2013 auf 1600, wie das Innenministerium auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mitteilte. Die Angaben beziehen sich jeweils auf die Zeit von Januar bis Ende November. Zahlen für den Dezember gab es zunächst nicht. Die Behörde wollte deshalb erst einmal nur von einem Trend sprechen. Am meisten gestohlen werde an Bahngleisen und Baustellen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Besonders beliebt bei den Dieben seien Objekte aus Kupfer, was besonders mit den derzeit vergleichsweise hohen Marktpreisen zusammenhänge.

Ländervergleich

Auch wenn sie für 2013 noch keine Zahlen erhoben hat, spricht die Deutsche Bahn in Baden-Württemberg ebenfalls von einem rückläufigen Trend im Vergleich zu früheren Jahren. Im Südwesten seien auch generell weniger Diebe von Metall unterwegs als in anderen Bundesländern, sagte ein Sprecher des Unternehmens in Stuttgart. Registrierte die Bahn im Jahr 2012 bundesweit 2718 Diebstähle, waren es in Baden-Württemberg nur 52. Zum Vergleich: In Nordrhein-Westfalen lag die Zahl bei mehr als 600.

Der Rückgang der angezeigten Fälle sei auf verschiedene Maßnahmen zurückzuführen, die in den vergangenen Jahren ergriffen worden seien: So seien die Polizeibeamten für das Thema sensibilisiert und der Fahndungsdruck erhöht worden. „Das Risiko ist höher geworden“, sagte der Ministeriumssprecher.

Auch die Bahn blieb in den vergangenen Jahren nicht untätig: Um den Dieben auf die Spur zu kommen, stattete sie Metallteile teilweise mit einer speziellen Beschichtung aus, der sogenannten künstlichen DNA. Mit ihr kann genau zurückverfolgt werden, woher das jeweilige Metallstück stammt – ein wichtiges Instrument, um es als Diebesgut zu erkennen. Oft stecken organisierte Banden hinter den Diebstählen. So war es auch in einem Fall, der das Landgericht Konstanz im Sommer beschäftigte: Weil sie große Mengen Metall gestohlen und ins Ausland geschafft hatten, schickten die Richter fünf Angeklagte für mehrere Jahre ins Gefängnis.

13 Einbrüche einer Bande

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Männer im Jahr 2012 mindestens 13 Mal in Firmen im Schwarzwald-Baar-Kreis eingebrochen waren. Dabei stahlen sie in wechselnder Besetzung Stahlplatten, Kupferrohre, Messingstangen, aber auch Computer im Gesamtwert von mehr als 400 000 Euro. Das erbeutete Diebesgut verkauften sie anschließend in den Niederlanden.

In Schwetzingen sorgten im September professionelle Metalldiebe für Aufsehen, als sie gleich drei Tonnen Metall aus einer Firmenwerkstatt abtransportierten. Das Material, darunter Kupfer und Nickel, luden sie in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf einen Lastwagen.

Eingestiegen waren sie durch ein Toilettenfenster.

Auch vor Telefonleitungen machen die Klau-Trupps nicht halt. Bei der Deutschen Telekom belief sich der Schaden für das Unternehmen durch den Diebstahl von Kupferkabeln jüngsten Angaben zufolge auf rund 1,2 Millionen Euro jährlich – nicht eingerechnet die Arbeitsstunden für Reparaturen oder Ausfälle.

 
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