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Bad Mergentheim
Menschen in der letzten Lebensphase kompetent beistehen
Sorge um Menschen in der letzten Lebensphase: Die erfolgreichen Palliative-Care-Pflegekräfte bei der Zertifikatsübergabe im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim.
Foto: ckbm | Sorge um Menschen in der letzten Lebensphase: Die erfolgreichen Palliative-Care-Pflegekräfte bei der Zertifikatsübergabe im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim.
Andreas Köster
Andreas Köster
 |  aktualisiert: 28.08.2021 02:29 Uhr

Die Auseinandersetzung mit dem Sterben ist noch heute im täglichen Miteinander eher ein Tabu-Thema. In der Palliative-Care-Weiterbildung für Pflegekräfte im Caritas-Bildungszentrum, steht die Beratung, Begleitung und Versorgung schwerkranker Menschen mit einer nicht heilbaren Grunderkrankung dagegen im Mittelpunkt. Ziel ist es, die Lebensqualität des schwer kranken Menschen in seiner letzten Lebensphase zu stabilisieren, zu verbessern bzw. möglichst langfristig zu erhalten, so die Caritas-Pressemitteilung.

Zwischen Mai 2020 und Juli 2021 stellten sich sieben Pflegekräfte – zusätzlich zu ihrem normalen Berufsalltag auf der Station in Krankenhäusern oder in der ambulanten Pflege  – in einem Blockseminar dieser Aufgabe und schlossen nun ihre Weiterbildung ab. In einer kleinen Feierstunde im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim wurden kürzlich die Abschlusszertifikate überreicht.

„Gerade im palliativen Bereich braucht man Zeit – Zeit, um den Menschen in der schwierigen Zeit ihres Lebensabends beizustehen. Zeit, um nicht nur ihren Körper, sondern unter anderem auch die Seele zu betreuen. Eben Zeit, um einfach da zu sein, zuzuhören und den Schwerstkranken eine Stütze zu sein. Um das zu erreichen, beschäftigen wir im Caritas-Krankenhaus deutlich mehr Palliative-Care-Kräfte, als es der Pflegeschlüssel vorschreibt. Und ich hoffe, dass dieses Denken bald in allen deutschen Hospizen, Altenheimen und Krankenhäusern Einzug findet“, erläuterte Frank Feinauer, Pflegedirektor im Caritas-Krankenhaus bei der Zertifikatsübergabe.

Der Hausobere des Caritas-Krankenhauses  Michael Raditsch betonte: „Palliative Care leitet sich vom lateinischen Begriff ,palliare' ab, das bedeutet ,in einen Mantel einhüllen' – dieses Bild ist für mich extrem positiv und lässt mich an den Heiligen Martin denken, der seinen Mantel aus Nächstenliebe teilt und damit seinem Gegenüber hilft. So ist es auch in der Palliativpflege. Ihre geteilte Zuwendung halbiert sich nicht, sondern sie verdoppelt sich.“

Abschied vom Kurs mit einem guten Gefühl

Kursleiterin Cornelia Rütten, Berufspädagogin im Gesundheitswesen, ließ in ihrer Ansprache  die herausfordernde Kurszeit während der Corona-Pandemie kurz Revue passieren und überreichte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die  Zertifikate. „Ich verabschiede Sie aus diesem Kurs mit dem guten Gefühl, dass jede und jeder von Ihnen etwas für sich ganz persönlich aus der Weiterbildung mitgenommen hat – privat, beruflich oder auch beides“, so Rütten.

Die erfolgreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer: 

Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim: Regina Almandinger, Laura Ulbricht, Silke Weber;

Pflegedienst „Hand in Hand“: Yvonne Asse, Johann Zelkowski;

Pflegedienst Palldomo – SAPV-Team Buchen: Alyssa Orth

BBT-Seniorenzentren: Daniela Fahrnländer

Am 20. September startet im Caritas-Bildungszentrum ein neuer Weiterbildungskurs „Palliative-Care“ für Pflegekräfte nach dem Basiscurriculum von Kern, Müller, Aurnhammer.  In dem Curriculum von 160 Stunden verteilt auf vier Blockseminare lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie man schwerkranke Menschen mit einer unheilbaren Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung in der letzten Phase ihres Lebens kompetent betreut.

Auch Fragen zur Ethik werden diskutiert

Dabei baut das Curriculum auf den Fähigkeiten und dem Wissen der examinierten Pflegekräfte auf, festigt Haltung und Arbeitsweisen für die Betreuung von Schwerkranken, Sterbenden und deren Angehörigen. Neben der Linderung der körperlichen Beschwerden durch Schmerztherapie sowie speziellen Entspannungs- und Bewegungstechniken, geht es vor allem auch um die Auseinandersetzung mit den psychischen und sozialen Nöten der Schwerstkranken.

Themen wie Vollmachten und deren Umgang damit, alternative Pflegemethoden, Umgang mit quälenden Symptomen, Kommunikation mit den Patienten und deren Angehörigen stehen im Mittelpunkt. Aber auch Fragen der Ethik, Sterbehilfe und Spiritualität werden intensiv diskutiert.

Anmeldungen sind noch kurzfristig möglich. Mehr Informationen unter Tel.: (07931 58) 3741 oder auf der Homepage unter www.ckbm.de

 
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