Was musste er sich nicht alles anhören, unser Heino. Verspottet hat man ihn, nicht ernst genommen. Als Inbegriff von Volkstümelei und Chef-Spieß wurde er abgetan. Böse Witze machten die Runde. Und als wäre das nicht genug, muss sich der arme Kerl mit dem schönsten Blondschopf seit es Perücken gibt jetzt auch noch die Schlagzeilen mit dem Pferdefleischskandal teilen.
Dabei hat er doch so einen schönen Coup gelandet. Mit 74 couvert Heino Hardrock-Songs. Niemand ist vor ihm sicher, nicht einmal Rammstein oder Die Ärzte. Das dazugehörige Album heißt „Mit freundlichen Grüßen“ und es scheint ein erfolgreicher Rachefeldzug zu werden.
Für die harten Jungs ist es natürlich bitter, zuhören zu müssen, wie ihre Songs von einem Schlageropa zerlegt werden. Dass so etwas nicht ohne Folgen bleibt, ist klar. Die Frage ist lediglich, ob sich Rammstein oder Die Ärzte „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ vorknöpfen.
Heutzutage ist eben alles möglich. Wahrscheinlich behauptet demnächst noch jemand, dass „Glorious“, also unser Lied für Malmö, ein Plagiat ist und wie „Euphoria“ klingt. Oder jemand verfällt auf die abstruse Idee, dass es sich bei „Sixx“ und „Das Vierte“ um Fernsehsender handelt. Der Gipfel aber wäre, wenn womöglich noch einer auf die Idee käme, dass Stefan Raab das anstehende Fernseh-Kanzlerduell moderieren soll.