
Gut die Hälfte der Frauen sowie rund ein Drittel der Männer sind ab dem 60. Lebensjahr in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Schuld daran ist die Arthrose, der Gelenkverschleiß. Doch, um im Alter auch geistig beweglich zu bleiben, sei es wichtig, die körperliche Mobilität solange wie möglich zu erhalten. Im öffentlichen Fachvortrag „Neuerungen aus der Endoprothetik“ stellten Dr. Heiko Sprenger, Fachbereichleiter der Orthopädie und Sasa Malania, Oberarzt der Unfallchirurgie, jetzt Möglichkeiten vor, wie man diese Beweglichkeit mit Hilfe künstlicher Knie- und Hüftgelenke erhalten beziehungsweise wiederherstellen kann, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Das Älterwerden ist eine Herausforderung“, sagte Dr. Heiko Sprenger. „Die allgemeine Vitalität, Beweglichkeit und Gesundheit nimmt ab.“ Der natürliche Alterungsprozess mache dabei auch vor den Gelenken nicht Halt. „Die meisten Arthrose-Fälle sind primär bedingt, entstanden durch langjährige Fehl- oder genetisch bedingte Vorbelastung“, erläuterte der Facharzt für Orthopädie. Als sekundäre Arthrose bezeichne man die Fälle, die nach Verletzungen, nach Chemotherapie oder Bestrahlung entstehen.
Nicht immer ist eine Operation nötig
Bevor eine Operation nötig wird, gebe es jedoch auch Möglichkeiten die schmerzende Körperregion zunächst konservativ – also ohne Operation – zu behandeln, zum Beispiel mit Schmerzmitteln, gezielter Bewegungstherapie oder mithilfe von Gelenkspülungen. Auch Wärme oder Kälte könne helfen. „Probieren Sie aus, was Ihnen gut tut“, so der Rat des Facharztes.
Gut 15 Jahre halte ein künstliches Gelenk, mitunter auch länger. Bei der Auswahl der passenden Prothese gebe es große Unterschiede und Vorlieben. Entscheidend bei der Auswahl eines passenden Gelenkersatzes sei der Patient. „Körperbau, Alter und Verträglichkeiten spielen eine große Rolle“, erklärte Dr. Sprenger. Beim Einsatz von Ersatzgelenken sollten Patienten auf erfahrene Spezialisten vertrauen, riet er.
Ein Qualitätskriterium bei der Wahl des richtigen Operateurs sei zum Beispiel das Zertifikat als Endoprothetikzentrum der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie. Damit werden nur Krankenhäuser ausgezeichnet, die überprüfbar gute Behandlungsstandards und eine umfassende Therapie für ihre Patienten sicherstellen. Seit 2015 wurde auch das Krankenhaus Tauberbischofsheim wiederholt mit diesem Qualitätszertifikat ausgezeichnet.
Beweglichkeit und Schmerzfreiheit
Neben einer optimalen operativen Versorgung sei für Patienten auch eine gute Nachbetreuung wichtig, die genau auf die Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt ist. Eine Endoprothese könne nie so gut sein, wie ein gesundes Gelenk. Aber ein stimmiges Gesamtkonzept mit einer guten postoperativen Versorgung helfe dabei, die bestmögliche Beweglichkeit und Schmerzfreiheit für den Patienten zu erreichen. Hier liege ein großer Vorteil eines kleineren Krankenhauses, wie dem in Tauberbischofsheim – mit kurzen Wegen und einem kleinem Kollegenkreis.
In diesem Gesamtkonzept des Endoprothetikzentrums am Krankenhaus Tauberbischofsheim gibt es seit Mitte März einen neuen Hauptoperateur: Sasa Malania, Oberarzt der Unfallchirurgie am Krankenhaus Tauberbischofsheim. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie nutzte die Gelegenheit sich im Rahmen des Vortragsabends den Zuhörern vorzustellen.