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Musikkapelle mit Dirigent Thomas Mohr.
Foto: Ulrich Feuerstein | Musikkapelle mit Dirigent Thomas Mohr.
Bearbeitet von Ulrich Feuerstein
 |  aktualisiert: 19.04.2025 02:36 Uhr

Frischer Wind für eine Traditionsveranstaltung: Das hat sich Dirigent Thomas Mohr vorgenommen. Seit drei Jahren schwingt er bei der Musikkapelle den Taktstock und überrascht immer wieder mit neuen Ideen. Jüngster Coup: das klassische Jahreskonzert im Gewand einer Maßstäbe setzenden Musikshow. Bei dem Multimediaspektakel in der aufwendig dekorierten Stadthalle war die Mitwirkung des Publikums nicht nur bei digitalen Rätselrunden gefragt. Showeinlagen mit Olaf dem Schneemann, Markus Englert als Märchenerzähler oder Sandra Reinhart, die „spektakuläre“ chemische Experimente durchführte, sorgten für ausgelassene Stimmung.

Den ersten Teil der Musikshow, quasi als Vorgruppe, bestritt die Jugendkapelle. Dirigentin Daniela Stoy hat aus vielversprechenden Nachwuchstalenten eine harmonische und leistungsstarke Formation gebildet. Den Beweis traten die Buben und Mädchen mit beliebten Filmhits an wie der Power-Ballade „Let It Go“ aus Disneys „Die Eiskönigin“ oder Karel Svobodas Titelmelodie des Weihnachtsklassikers „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.

Erinnerungen an erlebnisreiche Tage

Mit „Sarà perché ti amo“ verbanden die Jungmusiker schöne Erinnerungen an erlebnisreiche Tage beim Wertungsspiel in Riva am Gardasee. Steve MacMillans „Summernight Rock“ zeigte die Jugendkapelle in ihrer Vielseitigkeit. Prägnante Rhythmen und lyrische Elemente verbanden sich zu einem geschlossenen Ganzen. „We Will Rock You“ war die dazu passende stimmungsvolle Zugabe.

Mit Armin Koflers Klanggemälde „Schmelzende Riesen“ eröffnete die Seniorenkapelle den zweiten Teil des Abends. „Seniorenkapelle“ ist dabei eine etwas irreführende Bezeichnung. Dirigent Thomas Mohr blickt bei seinem Ensemble in eine Vielzahl recht junger Gesichter. Die Komposition des Südtirolers Kofler war ein beindruckendes musikalisches Naturbild im Breitwandformat, das sich der erhabenen Schönheit und Fragilität der Gletscherwelt widmete.

Stimmungsmusik ist eine Facette der Musikkapelle

Steven Reinekes „Die Hexe und die Heilige“ erzählte von einem dunklen Kapitel der Frühen Neuzeit: den Hexenverfolgungen. Das programmatische Werk ist inspiriert von einem Roman über zwei unterschiedliche Schwestern. Während die tugendhafte Helena ins Kloster geht, wird ihre eigenwillige Zwillingsschwester Sibylla Hebamme. Mit allerlei musikalischer Zauberei gelang es der Kapelle, das turbulente Leben dieser völlig missverstandenen Frauen darzustellen.

Gerald Ranachers Marsch „Die Isel“ bildete den Übergang von der symphonischen zur klassischen Blasmusik. Auch in diesem Segment ist die Musikkapelle ein sehr hörenswerter Klangkörper. Der Marsch ist eine Hommage an den gleichnamigen Fluss, der in 2400 Metern Höhe dem Osttiroler Gletscher „Umbalkees“ entspringt. Majestätische Melodien ließen das bestechende Naturschauspiel vor dem geistigen Auge des Publikums lebendig werden.

Stimmungsmusik ist eine weitere Facette der Musikkapelle. Mit Thiemo Kraas‘ KULT(tour) 2 ging es zurück in die 1980er. Das Medley vereinte große Erfolge wie „Dein ist mein ganzes Herz“ (Heinz Rudolf Kunze), „Wunder gescheh ́n“ (Nena), „Verdamp lang her“ (BAP) und „Major Tom“ (Peter Schilling). Die gut aufgelegten und spielfreudigen Musiker um Thomas Mohr machten deutlich: So bunt, schrill und manchmal eben auch ein bisschen verrückt war es damals. Ein großer musikalischer Spaß war auch das Potpourri mit bekannten Märschen wie dem Radetzkymarsch, dem Bayerischen Defiliermarsch oder dem Triumphmarsch aus Aida. Kein Wunder, dass die Musikkapelle nicht ohne mehrere Zugaben von der Bühne kam.

Bei aller Heiterkeit verloren die Verantwortlichen des Vereins nicht die Not der Mitmenschen aus dem Blick. 1000 Euro gab es am Ende der Musikshow als Spende für gemeinnützige Zwecke. Jeweils 250 Euro gingen an die Tansaniahilfe von Wolfgang und Karin Sommer, den Kindergarten St. Marien, das Seniorenzentrum St. Barbara und das Wohnheim St. Elisabeth.

Spende für gemeinnützige Zwecke (von links): Wolfgang Sommer (Tansaniahilfe), Elke Krappel (Vorsitzende Musikkapelle), Jürgen Hofmann (stellvertretender Vorsitzender Musikkapelle), Yvonne Weppert (Seniorenzentrum St. Barbara), Marc Kuhn (stellvertretender Vorsitzender Musikkapelle), Katja Baumann (Kindergarten St. Maria), Bürgermeister Joachim Markert, Markus Kurz (Feuerwehr), Jessica Kuhn Caritas-Wohnheim St. Elisabeth), Christian Leue-Huband (Narrengilde).
Foto: Ulrich Feuerstein | Spende für gemeinnützige Zwecke (von links): Wolfgang Sommer (Tansaniahilfe), Elke Krappel (Vorsitzende Musikkapelle), Jürgen Hofmann (stellvertretender Vorsitzender Musikkapelle), Yvonne Weppert (Seniorenzentrum St.
 
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