Bei seiner Gründung vor über 20 Jahren war das interkommunale Gewerbegebiet von Grünsfeld und Lauda-Königfshofen noch eine Rarität in Nordbaden. Der Grünsfelder Waltersberg ist mit über 550 Arbeitnehmern in 40 Firmen ein Garant für die Weiterentwicklung des Standortes, hieß es bei einer gemeinsamen Besichtigungstour der beiden Gemeinderäte.
Ähnlich verhält es sich mit dem I-Park Tauberfanken in Lauda. Hier halten beide Städte zusammen 49 Prozent der Anteile. Diese ehemalige Kaserne entwickelt sich zu einem Kleinod und schreibt eine Erfolgsgeschichte sondergleichen, wie Geschäftsführer Armin Kordmann vor den Gemeinderäten der beiden Städte sagte. Die gut 30 Firmen beschäftigen rund 350 Mitarbeiter.
Die Gemeinderäte hatten sich auf Einladung des Vorsitzenden des Zweckverbandes, Grünsfelds Bürgermeister Joachim Markert, zu einer Informationsreise durch die Gewerbegebiete getroffen. Start war in Grünsfeld, wo man die Firma „Sonoco“ besuchte, die hochfeste Kartonhülsen für die Papierindustrie erstellt. Sie verfügt über ein eigenes Blockheizkraftwerk, das ebenfalls besichtigt wurde und durch Biogas betrieben wird. Dieses Kraftwerk, so Heinz Ulzhöfer von der Grünsfelder Verwaltung, gab damals den Ausschlag für die Ansiedlung des Betriebes.
Vom Firmengelände hatte man einen wunderbaren Blick auf die Erweiterungsfläche des Gewerbegebietes, denn bis auf wenige Grundstücke, die aber schon reserviert sind, ist man ausverkauft.
Ähnliches gibt es aus Lauda zu berichten, wo fast alle ehemaligen Bauten der Bundeswehr neu genutzt werden. Ein neues Gebäude ist schon gebaut und in Kürze soll eine weitere Fläche am ehemaligen Sportplatz erschlossen und mit einer neuen Zufahrt vom Kreisverkehr versehen werden. Interessenten gebe es mehr als genug, so Kordmann, der I-Park Tauberfranken sei ein Glücksfall.
Wie erfolgreich Firmen mit ihren Nischenprodukten sein können, wurde am Beispiel der Firma „i-safe“ deutlich, die sich im Laufe der letzten Jahre immer vergrößert habe und mittlerweile ein ganzes Stockwerk angemietet hat. Hier werden spezielle Handys für Arbeiten unter Explosionsschutz hergestellt, die durch ihre abgekapselte Bedienung auch in sicherheitsrelevanten Firmen wie der Chemieindustrie oder der Kraftwerkstechnik eingesetzt werden können.
Ein gutes Beispiel für die flexible Anpassung an wachsenden Platzbedarf ist die Pysiotherapiepraxis von Doris Pfeiffer-Bähr. Sie hat sich in den letzten Monaten so positiv entwickelt, dass man in neue Räumlichkeiten umziehen musste, da am alten Standort innerhalb des I-Parks keine Erweiterungsmöglichkeit gegeben war. „Wir sind sehr flexibel bei der Raumwahl unserer Kunden und durch die Lage im Grünen sind auch kreative Köpfe bei uns sehr gut aufgehoben“, so Kordmann.
Das „I“ in I-Park stehe für Innovation und nicht für Industrie. Die Gemeinderäte waren voller Respekt für die Betriebe und die Anstrengungen der Verwaltung, neue Firmen in die Gewerbegebiete zu holen.