Notizen aus dem Gefängnis und andere heimliche Schreiben rückt das Literaturmuseum der Moderne (LiMo) ins Blickfeld.
Mal sind es unerlaubte Mitteilung eines Häftlings an einen anderen, mal Notizen an Außenstehende, denen sich die Ausstellung „Kassiber. Verbotenes Schreiben“ von diesem Freitag an in Marbach (Kreis Ludwigsburg) widmet. Rund 200 Ausstellungsstücke dokumentieren in zehn Kapiteln das Arbeiten von Autoren unter extremen Bedingungen, darunter auch das heimliche Texten gegen das Diktat des Schreibverbots. Zu sehen ist das Ganze bis zum 27. Januar 2013.
„Was wir hier zeigen, sind sowohl geistige als auch materielle Fluchtfahrzeuge“, sagte der Direktor des Deutschen Literaturarchivs, Ulrich Raulff am Dienstag. Manche Aufzeichnungen sind erstmals öffentlich zu sehen. Die Texte sind mal verschlüsselt, mal unverschlüsselt, mal geschmuggelt und mal durch die Zensur gegangen. Viele der Verfasser hätten die Notizen verfasst, um ihren Verstand und die Würde nicht zu verlieren.