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Tauberbischofsheim
Main-Tauber-Kreis erhöht Müllgebühren: Was Bürgerinnen und Bürger 2025 erwartet
Die Kosten für Restmüll steigen ab 1. Januar. Blaue und braune Tonne sind nicht betroffen.
Foto: Matthias Ernst | Die Kosten für Restmüll steigen ab 1. Januar. Blaue und braune Tonne sind nicht betroffen.
Matthias Ernst
 |  aktualisiert: 13.12.2024 02:36 Uhr

Ab Mittwoch, 1. Januar, werden die Müllgebühren im Main-Tauber-Kreis für die graue Tonne erhöht. Dies entschied der Kreistag am Mittwoch, 4. Dezember, bei seiner Sitzung im Landratsamt einstimmig, indem er eine neue Gebührenkalkulation sowie eine überarbeitete Abfallwirtschaftssatzung verabschiedete. Trotz dieser Anpassungen bleibt der Main-Tauber-Kreis einer der günstigsten Landkreise in Baden-Württemberg, betonte Landrat Christoph Schauder.

Die Gebühren für die graue Restmülltonne steigen dabei je nach Tonnengröße. So erhöht sich beispielsweise die Jahresgebühr für eine 60-Liter-Tonne auf 86 Euro, während die 240-Liter-Tonne künftig 320 Euro pro Jahr kostet. Für die Biotonne, Restmüllsäcke und die auf Abruf erfolgende Leerung bleiben die Gebühren unverändert.

Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt mit einer 60-Liter-Restmülltonne und einer 80-Liter-Biotonne wird künftig 152,80 Euro jährlich zahlen, was weiterhin deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 190,27 Euro liegt. Verglichen mit Nachbarkreisen wie Schwäbisch Hall oder dem Hohenlohekreis, die deutlich höhere Gebühren verlangen, bleibt der Main-Tauber-Kreis somit auch nach der Erhöhung preislich attraktiv.

Warum die Abfallgebühren erhöht wurden

Die Gebührenerhöhung wurde notwendig, um die gestiegenen Kosten in der Abfallentsorgung zu decken. Insbesondere die erhöhten Ausgaben bei der Müllverbrennung und die gestiegenen Personalkosten belasteten den Haushalt. Hinzu kommen neue Umweltauflagen wie die CO2-Bepreisung, die zusätzliche Betriebskosten verursachen. Gleichzeitig gingen die Einnahmen aus der Vermarktung von Altpapier um 40 Prozent zurück, und auch die Erträge aus Direktanlieferungen an die Deponie Heegwald fielen deutlich geringer aus als erwartet.

Die finanzielle Lage des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft Main-Tauber-Kreis (AWMT) wird durch ein Defizit von knapp 890.000 Euro im Jahresabschluss 2023 verdeutlicht. Insgesamt weist der Betrieb ein negatives Gesamtergebnis von fast sieben Millionen Euro auf, das durch Rücklagen des Kreises ausgeglichen wird. Um den Betrieb langfristig zu sichern, beschloss der Kreistag neben der Gebührenanpassung auch eine moderate Erhöhung der Deponiegebühren. Besonders betroffen ist der verunreinigte Bodenaushub, dessen Gebühr um mehr als 50 Prozent ansteigt.

Landrat Schauder betonte, dass die Anpassungen notwendig seien, um eine stabile und nachhaltige Finanzierung der Abfallentsorgung sicherzustellen. Er hob hervor, dass die Gebühren so moderat wie möglich gestaltet wurden, um die Belastung für die Bürgerinnen und Bürger gering zu halten. Der erste Landesbeamte Florian Busch ergänzte, dass die neue Gebührenkalkulation bis einschließlich 2026 Stabilität gewährleisten soll.

Trotz Kritik von den Grünen stimmten alle Kreistagsmitglieder für die Änderungen

Die Diskussion im Kreistag zeigte, dass die Entscheidung zwar nachvollziehbar, jedoch nicht unumstritten ist. Kritische Stimmen, wie die von Rainer Moritz von Bündnis 90/Die Grünen, bemängelten, dass die neue Gebührenstruktur nicht ausreichend Anreize zur Müllvermeidung bietet. Dennoch stimmten alle Kreistagsmitglieder der Gebührenanpassung und der überarbeiteten Abfallwirtschaftssatzung zu.

Die beschlossenen Maßnahmen sollen die Müllentsorgung im Main-Tauber-Kreis auch in Zukunft auf stabile Füße stellen. Damit reagiert der Kreis auf die Herausforderungen eines sich wandelnden Abfallmarktes und wirtschaftliche Zwänge, ohne dabei die Interessen der Bürgerinnen und Bürger aus den Augen zu verlieren.

 
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