Der Berliner Schriftsteller und Journalist Maxim Biller ist am Sonntag in Künzelsau (Hohenlohekreis) mit dem Würth-Literaturpreis geehrt worden. Der 51-Jährige habe mit seinem Text „Liebe auf israelisch“ am überzeugendsten das diesjährige Wettbewerbsthema „Es gibt eine Zeit der Sehnsucht, wo ihr Gegenstand noch keinen Namen trägt“ umgesetzt, hieß es in der Begründung. Der mit 7500 Euro dotierte Preis für Prosa-Texte wird seit 1996 verliehen. Die Aufgabe wird immer vom Dozenten der Tübinger Poetik-Dozentur gestellt.
Geboren wurde Maxim Biller als Kind russisch-jüdischer Eltern in Prag. Bereits 1970 emigrierte die Familie nach Deutschland. Der literarische Durchbruch gelang ihm 1990 mit seinem Erzählband „Wenn ich einmal reich und tot bin“. Das Werk wurde damals als die Wiederkehr der jüdischen Literatur nach Deutschland gefeiert.
In seinen Texten blickt Biller damals wie heute als Beobachter auf die Deutschen. 2007 machte der Autor Schlagzeilen, als das Bundesverfassungsgericht seinen autobiografischen Roman „Esra“ verbot. Die Klägerin hatte sich in der Hauptfigur Esra wiedererkannt und fühlte sich durch die Schilderung intimer Details in ihrem Persönlichkeitsrecht verletzt.