
"Lieder für Leib und Leben": Unter diesem Motto stand ein Konzert mit Stefanie Schwab im katholischen Pfarrheim. Die Würzburger Liedermacherin trat im Rahmen des Solidaritätscafés der Pfarrgemeinde St. Nikolaus auf.
Als eine Einladung wollte Stefanie Schwab ihr Konzert verstanden wissen. "Mitten im Leben, mitten in all unseren Zweifeln und Sorgen dürfen wir kommen wie zu einem Fest", erklärte sie. Mit poetischen Texten und viel Sprachwitz erzählte die Liedermacherin Geschichten aus dem Alltag und beleuchtete sie im Licht des Glaubens. Dabei begleitete sie sich selber am Piano und mit der Gitarre. Musikalisch reichte ihr abwechslungsreiches Repertoire von Balladen mit klassischen Elementen bis hin zu Folk Blues und Boogie.
"Jedes Lied ist eine Einladung, keine Vor-Ladung", betonte Schwab. Sie anzunehmen, sei eine freiwillige Entscheidung. Das gelte auch für Jesu Botschaft. Mit Liedern wie "Jeder Tag ist ein neuer Beginn" oder "Ja oder nein" ermunterte Schwab die Zuhörer, entscheidungsfreudig zu sein. Dies "ist in jedem Fall besser, als lau zu sein".
Orientierung für sich und ihr Leben fand Stefanie Schwab bei ihrer Großmutter. Mit dem Lied "Zufrieden" hat sie ihr ein musikalisches Denkmal gesetzt. Den Zweiten Weltkrieg habe sie erlebt und schlimme Zeiten durchgemacht, ihr Gottvertrauen aber nicht verloren. "Sie hat mir durch ihr schlichtes und einfaches Leben ein wirklich unvergessliches Beispiel gegeben", so Schwab.
Vorbilder können ihrer Meinung nach auch die vielen Frauen und Männer sein, die sich ehrenamtlich engagieren. Mit dem "Veilchen" hat Schwab ihnen ein eigenes Lied gewidmet. "Treu und gewissenhaft tun sie, was sie können. Am Duft der Bescheidenheit kannst du sie leicht erkennen", heißt es darin.
Mit dem Lied "Plan B" verknüpfte Stefanie Schwab ein persönliches Bekenntnis. "Ich habe von einer großen Kinderschar geträumt", erzählte sie. Trotz bester Absichten sei sie aber gescheitert. Ihr Trost: "Ich habe erfahren, dass Gott einen Plan B hat." Der brachte sie ihren Angaben zufolge in Kontakt mit verschiedenen Sozialprojekten des Missionsärztlichen Instituts Würzburg. Die indischen Mädchen, die sie dabei kennenlernte, seien ihr wie eigene Kinder ans Herz gewachsen.
Seit rund 25 Jahren unterstützt Schwab das Mädchen- und Frauensozialprojekt "Archana". Über 120.000 Euro hat sie in dieser Zeit nach Indien weiterleiten können. Beim Konzert berichtete Schwab von diesem Projekt. Der größte Teil der Spenden werde für Stipendien verwendet, um Mädchen die Ausbildung zur Krankenschwester zu ermöglichen. "Das ist die wirksamste Methode, sie aus der Armutsspirale zu befreien", so Schwab. Auch der Erlös des Konzertes in Impfingen floss in dieses Projekt.
Mit aufmunternden Liedern endete das Konzert im Pfarrheim. "Richte dich auf" und "Geh deinen Weg" lautete die Botschaft. Zuversicht lässt sich nach Schwabs Worten aus dem Glauben schöpfen. "Wer sich Gott anvertraut, hat einen Begleiter, auf den man sich verlassen kann."