Weihnachten ist das Fest der Liebe. Und der Geschenke. Während hierzulande die Gaben meist recht üppig ausfallen, fehlt es Kindern in armen Ländern oft am Nötigsten. Die Aktion „Liebe im Karton“ sammelt Spenden für Kinder, denen es nicht so gut geht. Auch das Matthias-Grünewald-Gymnasium machte mit. 100 Kartons gehen jetzt an Kinder in Griechenland, Rumänien und im Nordirak.
„Unsere Kinder kommen meist aus privilegierten Familien“, meint Diana Orthober. Die Lehrerin für Englisch und Biologie hat die Aktion am Matthias-Grünewald-Gymnasium (MGG) zusammen mit der Schülermitverantwortung (SMV) organisiert. Ihr Eindruck: „Viele wissen gar nicht, wie gut es ihnen geht.“
Mitgefühl mit anderen Kindern entwickeln
Ihr eigener Sohn hat Orthober auf die Aktion aufmerksam gemacht. Begeistert habe er davon berichtet und selber an seiner Schule einen Karton befüllt. Am MGG wollte sie deshalb auch die Aktion durchführen. Gerade in der Vorweihnachtszeit sei es eine schöne Idee, Mitgefühl mit anderen Kindern zu entwickeln.
„Liebe im Karton“ ist eine Würzburger Aktion. Rund 30 ehrenamtliche Helfer bereiten seit vier Jahren Kindern in der Vorweihnachtszeit eine Freude. 2016 gingen die Päckchen an Kinder in griechischen Flüchtlingslagern und Roma-Siedlungen. Vor drei Jahren wurden liebevoll bestückte Weihnachtsboxen an über 1000 Familien über die Tafeln in der Region verteilt. 2018 hat man Kindern in Syrien eine Freude bereitet. Letztes Jahr wurden Kinder der Tafelbesucher im Raum Franken bedacht. Bei der aktuellen Aktion leben die Empfänger in Camps und Einrichtungen in Griechenland, Rumänien und im Nordirak.
Religion und Herkunft spielen keine Rolle
„Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, Menschen zu Weihnachten eine Freude zu bereiten“, versichern die Verantwortlichen. Religion und Herkunft spielen ihren Angaben zufolge dabei keine Rolle. Ganz im Gegenteil. „Alles auf diesem Planten gehört zusammen und keiner ist besser oder schlechter.“
Am Matthias-Grünewald-Gymnasium stieß die Aktion auf große Resonanz. 100 Kartons wurden abgegeben. „Mit so vielen haben wir gar nicht gerechnet“, erklärt Diana Orthober. Als große Unterstützung habe sich die SMV erwiesen. Die Schülervertretung gründete einen eigenen Ausschuss, um die Aktion durchzuführen. „Wir fanden die Idee so gut, dass wir allen Schülern die Chance geben wollten mitzumachen“, betont Leona Bödigheimer von der SMV. Anderen etwas zu geben, die nicht so viel haben, hielten sie und ihre Mitstreiter für selbstverständlich.
„Es ist wichtig, an andere zu denken, denen es nicht so gut geht wie uns“, sagt auch Lisa-Marie Kuhnert. Jeder Karton sei individuell und liebevoll im Sinne der Aktion befüllt gewesen. Manche seien auch noch mit einem schönen Gruß versehen worden.
Um den Helfern in Würzburg die Arbeit zu erleichtern, hat die SMV die Kartons kontrolliert. Diana Orthober hat alle nach Würzburg gebracht. Jetzt hoffen Schüler und Lehrer darauf, dass Kartons und Grüße wohlbehalten am Bestimmungsort ankommen.