
Auf Einladung des FDP-Ortsverbandes Bad Mergentheim gastierte der langjährige Bundeswirtschaftsminister und frühere FDP-Partei- und Fraktionschef Wolfgang Gerhardt im Landgasthof Rummler in Neunkirchen. Dass Gerhardt als Grandseigneur der bundesdeutschen Liberalen gilt und mit seinem Vortrag „Deutschlands Rolle in Europa und der Welt: Globale Fragen – liberale Antworten“ den Nerv der Bad Mergentheimer getroffen habe, zeige sich nicht zuletzt an der stattlichen Zahl an Zuhörern, so FDP-Landtagskandidatin Susanne Löffler aus Wertheim in ihrer Begrüßung.
Als Vorsitzender einer weltweit agierenden Stiftung zur Demokratieförderung und politischen Bildung steche Gerhardt aus dem Kanon der anderen Wahlkampfredner heraus, stellte Löffler fest.
Gerhardt ging zunächst auf das Selbstverständnis der Freien Demokraten und deren Rolle bei der Gründung und Fortentwicklung der Bundesrepublik ein.
„Ohne unsere Partei wäre eine soziale und marktwirtschaftliche Ordnung, die Westbindung unter Kanzler Adenauer als auch die neue Ostpolitik mit Willy Brandt bis hin zur deutschen Wiedervereinigung mit dem legendären FDP-Außenminister Hans-Dietrich Genscher niemals möglich gewesen“, so Gerhardt. In Baden-Württemberg, dem Stammland der Liberalen, habe die FDP als Partei von aufgeklärtem Bürgertum, freien Bauern, Mittelstand und Handwerk maßgebliche Spuren hinterlassen.
Vor dem Hintergrund der zahlreichen Krisenherde werde mehr denn je eine liberale, differenziert analysierende und die Interessen abwägende Stimme im internationalen Konzert der Staaten und Nationen gebraucht. Eine europäisch abgestimmte Außen- und Sicherheitspolitik a la Scheel, Genscher und Kinkel sei das Gebot der Stunde, so Gerhardt. Mit ihrem Kandidatinnen-Duo aus Susanne Löffler als Erst- und Barbara Baier als Zweitkandidatin sei die FDP an Main und Tauber bestens aufgestellt für den Urnengang am 13. März. Wer wolle, dass der Landkreis zukünftig wieder neben dem CDU-Vertreter mit einem weiteren Abgeordneten im Stuttgarter Landtag Sitze und Stimme erhalte, müsse sein Kreuz bewusst bei der FDP machen, so Gerhardt.