Weshalb lichtet ein Filmteam einen schwarzen Jeep Renegade auf dem Schulhof des Martin-Schleyer-Gymnasiums in Lauda ab? Des Rätsels Lösung: Die Hauptrolle des Films spielt eine Schraube in diesem Geländewagen und zwar sitzt sie in einem Modul des Fensterhebers.
Sieben Schülerinnen und Schüler des Martin-Schleyer-Gymnasiums in Lauda tauschten zum fünften Mal das Klassenzimmer gegen das Filmset und drehten auf dem Schulgelände die letzten Sequenzen für den Film „Der Weg der Schraube“. Weitere Szenen wurden bei der Würth Industrie Service GmbH & Co. KG, dem Unternehmen Reisser Schraubentechnik GmbH und auf einem Schrottplatz aufgenommen.
Wie kam es zu dem Projekt? Bereits Mitte des Jahres 2015 wurde eine Kooperation der besonderen Art zwischen der Würth Industrie Service und dem Martin-Schleyer-Gymnasium in Lauda ins Leben gerufen, informiert eine Würth-Pressemitteilung. In einem Seminarkurs setzen sich sieben Schüler zusammen mit ihrem Lehrer Stefan Nagelstutz mit dem Weg einer Schraube auseinander: vom Erzabbau über die Stahlerzeugung, die Schraubenproduktion, den Vertrieb sowie die Verarbeitung bis hin zum Recycling.
Kooperation mit Würth
Von Seiten der Würth Industrie Service wird das Projekt von Stefanie Kießling begleitet. Als Experte für C-Teile und somit auch für Schrauben, ist die Würth Industrie Service der optimale Projektpartner, der die Schüler mit Informationen unterstützt und ihnen einen Einblick in die Schrauben-Welt ermöglicht.
Während des Seminars beschäftigen sich die sieben Gymnasiasten nicht nur mit den wirtschaftlichen Aspekten und dem ethischen Blickwinkel auf die Globalisierung – besonders spannend wird das Ganze durch dieses Filmprojekt, das die Gymnasiasten zu diesem Thema in Angriff genommen haben.
Ihr Ziel war es, einen Film zu drehen, in dem die einzelnen Stationen des Schraubenweges abgebildet sind. Somit war nicht nur das ökonomische Verständnis der Schüler gefragt, sondern auch technisches Geschick und Kreativität.
Das Equipment für die Dreharbeiten wird dem Seminarkurs vom Kreismedienzentrum des Main-Tauber-Kreises in Distelhausen zur Verfügung gestellt.
Im Mittelpunkt standen an diesem letzten Drehtag nicht wie zuvor die Logistik- und Vertriebsprozesse bei der Würth Industrie Service, sondern eben jener Jeep Renegade, in dem die Schraube letztendlich in einem Fensterhebermodul eingebaut ist, nachdem sie bereits über den ganzen Globus gereist war.
Jetzt müssen die Schüler noch den Film schneiden, Ton und Bild zusammenbringen, Übergänge finden, Geschwindigkeiten regeln und Geduld beweisen.
Denn dass in einem Film, der am Ende eine Dauer von drei Minuten haben soll, jede Menge Aufwand steckt, wurde ihnen in den vergangenen Wochen und Monaten bereits klar.
Dennoch haben sie sich von den Herausforderungen nicht unterkriegen lassen und sind zuversichtlich, dass der Film bis zum Ende des Schuljahres fertiggestellt werden kann.
Die Premiere des Streifens soll im November stattfinden. Im Anschluss wird der Film unter anderem in der Ausstellung „Führungskultur rund um den Trillberg – einst und jetzt“ auf dem Betriebsgelände der Würth Industrie Service in Bad Mergentheim zu sehen sein.