Die „Bälmer Bücherkiste“ hat ihre Feuertaufe bestanden: 100 Tage nach Errichtung des öffentlichen Bücherschranks in Unterbalbach ziehen Ortsvorsteher Andreas Buchmann und die ehrenamtliche Unterstützerin Daniela Moll bei einem Besuch vor Ort eine rundum positive Bilanz.
Die Idee, die dahinter steht, ist ebenso simpel wie genial, heißt es in einer Pressemitteilung: Jeder kann in der „Bälmer Bücherkiste“ nach Büchern stöbern und sie mitnehmen. Ausgelesene Bücher kann man entweder zurückbringen oder behalten. Im Gegenzug stellt man ein anderes Buch, das man für lesenswert hält, hinein. So sind immer genügend Bücher für alle da.
Als Standort für die umfunktionierte Telefonzelle hat der Ortschaftsrat einen besonders prominenten Platz gewählt: Die „Bälmer Bücherkiste“ befindet sich zwischen dem Pfarrzentrum und der Zufahrt zum alten Rathaus und der Grundschule. Die benachbarte Sitzgruppe lädt in den warmen Monaten sicherlich zum Schmökern ein.
Schaut man sich in der „Bälmer Bücherkiste“ um, wird deutlich: Die Bürger von Lauda-Königshofen haben einen vielseitigen Lesegeschmack. So stehen in der Telefonzelle spannende Abenteuerromane neben heiteren Heimatkrimis. Religiöse Literatur ist nur ein paar Zentimeter von Reiseführern entfernt. Und zwischendrin stößt der Leser auch mal auf Science-Fiction-Romane im Taschenbuchformat.
„Wir möchten die Bürger zum Stöbern und Entdecken einladen und freuen uns ganz besonders über den großen Zuspruch“, bilanziert Ortsvorsteher Andreas Buchmann, der das Projekt gemeinsam mit seinem Ortschaftsrat initiiert hat. Hemdsärmelig habe man gemeinsam angepackt, um zunächst eine ausrangierte Telefonzelle zu beschaffen, mit Hilfe von örtlichen Firmen zu verschönern und zu guter Letzt den Vorplatz herzurichten. „Die Durchführung hat gezeigt, dass sich die Ortsgemeinschaft voller Tatendrang für gute Ideen einsetzt und damit im Ortsbild etwas bewegt“, so Andreas Buchmann.
Eine große Unterstützerin der „Bälmer Bücherkiste“ ist die Unterbalbacher Kinderbuchautorin Daniela Moll. Hauptberuflich arbeitet sie als Mitarbeiterin einer Bücherei, darüber hinaus ist sie für ihre eigene Kinderbuchreihe bekannt. Damit bringt sie die idealen Voraussetzungen mit, um das Projekt zu begleiten, lobt Andreas Buchmann.
Daniela Moll pflegt den Bücherbestand und vergewissert sich regelmäßig von der Sauberkeit und Ordnung im öffentlichen Bücherschrank. Wenn es notwendig ist, entstaubt sie auch mal die sechs Regalbretter oder rückt die Bücher gut geordnet zurecht. „Es freut uns, dass die Bücherkiste pfleglich behandelt wird – denn die Zelle ist 24 Stunden lang durchgehend geöffnet“, erzählt die leidenschaftliche Leserin.
Die „Bälmer Bücherkiste“ sei mittlerweile auch ein Ort der Begegnung und des Stöberns geworden. Die Nähe zum Pfarrzentrum und zur Schule habe sich als perfekt entpuppt. Die nächste Idee liegt schon der Schublade: Eine Beleuchtung soll im Inneren der Telefonzelle angebracht werden, damit in den Abendstunden für Helligkeit gesorgt ist. Jeder ist nun herzlich eingeladen, in der „Bälmer Bücherkiste“ neuen Lesestoff zu entdecken oder interessante Bücher zur Verfügung zu stellen.
Die Bälmer Bücherkiste gibt es nun seit etwa 100 Tagen. Jeder ist aufgerufen, die Bücherkiste sauber und gepflegt zu halten. Die Bücher sollten in gutem Zustand und von allgemeinem Interesse sein. Was nicht in die Bälmer Bücherkiste gehört, sind stark beschädigte und verschmutzte Bücher, „Bücherschrott“, Zeitschriften, Prospekte, DVDs, Kassetten, Landkarten sowie Bücher mit extremistischem oder jugendgefährdendem Inhalt. Bücher sollen nur einreihig an die Rückwand gestellt werden, damit man sie besser sieht. Wenn die Bälmer Bücherkiste voll ist, bitte keine Bücher mehr hinein stellen, nur noch herausnehmen.