
Die 48-jährige Manuela aus Lauda-Königshofen ist an akuter Leukämie erkrankt. Eine Stammzellspende ist ihre einzige Überlebenschance. Da die weltweite Suche nach einem "genetischen Zwilling" bislang erfolglos ist, setzen ihre Familie und Freunde alle Hebel in Bewegung, um einen passenden Spender zu finden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Lauda-Königshofen.
Manuela ist eine liebende Mutter, Oma, Ehefrau, Schwester, Freundin und Kollegin. Von allen wird sie nur "Manu" genannt. Das Jahr 2020 bringt die 48-Jährige aus Lauda-Königshofen an ihre Grenzen. Ein Schicksalsschlag jagt den nächsten: Anfang des Jahres stirbt ihr Schwiegersohn völlig unerwartet. Er hinterlässt Manus 26-jährige Tochter Sarah und die zweijährige Enkeltochter, denen Manu in dieser schwierigen Zeit nun beisteht, schreibt die Stadt in der Mitteilung weiter. Im Frühling dann der nächste Schock: Der Bruder stirbt mit nur 38 Jahren plötzlich. Manuela versucht stark zu bleiben, ist für ihre Familie da.
In den vergangenen Monaten fühlt sie sich immer mal wieder schlapp, schiebt aber alles auf die anstrengende Zeit. Doch als sich ihr Zustand immer weiter verschlechtert und selbst Kunden auffällt, wie blass die Verkäuferin ist, geht sie zum Arzt. Dort erhält sie kurze Zeit später die schockierende Diagnose: AML – akute myeloische Leukämie. "Ein Schock für die ganze Familie. Nun ist sie das erste Mal auf die Hilfe anderer angewiesen", wird ihre Schwester Sonja in der Pressemitteilung zitiert, "Manu hat nur eine einzige Chance: Zum Überleben braucht sie einen passenden Stammzellspender."
Appell an Menschen in Lauda-Königshofen und Umgebung
Aus diesem Grund haben sich die Familie und Freunde zusammengetan und wollen nichts unversucht lassen. Sie organisieren laut Pressemitteilung zusammen mit der DKMS eine Online-Registrierungsaktion und suchen so einen Lebensretter für die 48-Jährige. Sie möchten erreichen, dass sich so viele Menschen wie möglich als potenzielle Stammzellspender registrieren lassen und appellieren daher an alle Menschen in Lauda Königshofen und Umgebung: "Es ist nur ein kleiner Moment für Dich, jedoch ein ganzes Leben für unsere Manu, sie will leben, für ihre Tochter da sein und ihrem Enkelkind die Welt zeigen. Helft alle mit, lasst euch registrieren und werdet für Manu zum Lebensretter! Auch wer schon registriert ist oder nicht darf, kann helfen: Verbreitet unseren Aufruf!"
Der Bürgermeister von Lauda-Königshofen, Lukas Braun, hat sich sofort bereit erklärt, die Schirmherrschaft für die Aktion zu übernehmen: "Blutkrebs kann jeden treffen. Gerne unterstütze ich als Schirmherr die Suche nach einem geeigneten Stammzellspender für Manuela und bitte um Ihre großherzige Unterstützung. Machen Sie mit und werden Sie vielleicht durch Ihr Engagement zum Lebensretter für Manuela oder einen anderen Patienten auf der Welt!"
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie finden Registrierungsaktionen aktuell nicht wie üblich an einem zentralen Veranstaltungsort statt, sondern werden seit März 2020 online durchgeführt. Um die Gesundheit aller Menschen bestmöglich zu schützen, hält die DKMS bis auf Weiteres daran fest, öffentliche Veranstaltungen vor Ort durch Online-Aktionen zu ersetzen. "Wir möchten so aktiv dazu beitragen, die Pandemie einzudämmen und niemanden einem noch so geringen Infektionsrisiko aussetzen", so Konstanze Burkard, Direktorin Spenderneugewinnung und Corporate Communications der DKMS in der Mitteilung. "Mit unseren vielfältigen Angeboten für die Online-Registrierung ermöglichen wir zeitgemäße und sichere Wege, um sich zu registrieren und auch andere Menschen zu motivieren, potenzielle Stammzellspender zu werden."
Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann laut Pressemitteilung Manuela und anderen Patienten helfen und sich mit wenigen Klicks über www.dkms.de/manu die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen. Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer genauen Anleitung sowie einer Einverständniserklärung kann jeder nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen und anschließend per Post zurücksenden, damit die Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können. Spender, die sich bereits in der Vergangenheit registrieren ließen, müssen nicht erneut teilnehmen. Einmal aufgenommene Daten stehen auch weiterhin weltweit für Patienten zur Verfügung. Besonders wichtig ist es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhautabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung.
Auch Geldspenden helfen Leben retten, da der DKMS für die Neuaufnahme eines jeden Spenders Kosten in Höhe von 35 Euro entstehen. Spenden sind unter DKMS-Spendenkonto, IBAN: DE68 7004 0060 8987 0002 22, Verwendungszweck: LPS 467 Manu, möglich.