Der Landtag hat am Mittwoch an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren und an die Opfer des NS-Regimes erinnert. CDU-Fraktionschef Guido Wolf sagte, es sei eine Schande, wenn heute Polizisten vor jüdischen Einrichtungen in Deutschland stehen müssten, um sie zu bewachen. Und es sei eine Schande, wenn anders denkende oder anders aussehende Menschen Rassismus und Extremismus ausgesetzt seien. „Hier heißt erinnern: Wehret den Anfängen. Das gilt für die Politik wie für jeden Einzelnen“, sagte der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2016.
Europaminister Peter Friedrich (SPD) erinnerte daran, dass Europa eine Wertegemeinschaft sei. Die europäische Idee sei aber herausgefordert – durch den Ukrainekonflikt und die Terroranschläge auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo.
Die Grünen-Politikerin Brigitte Lösch schlug den Bogen zu den Flüchtlingen, die versuchen, nach Europa zu gelangen. Die Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer sei eine Schande für Europa. „Wir dürfen nicht weiter zuschauen, wie das Mittelmeer zum Massengrab wird.“
FDP-Politiker Niko Reith sprach von einer Verpflichtung, die Erinnerung an die Ereignisse vor 70 Jahren aufrecht zu erhalten. Das Deutsche Reich hatte am 8. Mai 1945 kapituliert. Der Zweite Weltkrieg in Europa und Asien kostete geschätzt mindestens 55 Millionen Menschen das Leben, die meisten davon waren Zivilisten.